Das Titel-Fernduell zwischen Basel und GC steht auch in der 33. Runde der Super League im Blickpunkt. Die heutigen Paarungen: GC – St. Gallen (19.45), Basel – Luzern (20.30) sowie YB – Aarau (19.45).
Basel hat trotz einer medial kritisch beurteilten Super-League-Saison die beeindruckendste Zahl der Liga vorzuweisen: 27-mal in Serie hat er nicht mehr verloren, nur vom FCZ liess sich der FCB im letzten August ausmanövrieren.
Seit dem Ende der europäischen Träume ist wieder mehr Energie für das ohnehin zentrale und wichtigere Tagesgeschäft vorhanden. Die personellen Ressourcen sind wieder spürbar grösser. Am letzten Sonntag kehrte der Abwehrpatron Fabian Schär zurück, gegen Luzern ist das erneute Comeback von Captain Marco Streller ein Thema. Drei Wochen nach seinem frühen Ausfall gegen den FCZ (4:2) bereitet der Topskorer für die Schlussphase seine Rückkehr vor und wird mindestens auf der Bank sitzen.
Aus Basel sind wieder Signale des uneingeschränkten Selbstbewusstseins zu vernehmen. Dazu gehören die Kennzahlen, die der Branchenprimus im Rahmen seiner 120. Generalversammlung im Kongresszentrum präsentiert hat. Auf die Marke von 88,2 Millionen Franken ist der Umsatz des Super-League-Riesen angestiegen. Im letzten Geschäftsjahr erwirtschaftete die FC Basel Holding AG unter der Leitung des wiedergewählten Präsidenten Bernhard Heusler 11,6 Millionen Bruttogewinn. Zum Vergleich: Aarau, die Nummer 8 der Liga, hob im letzten Sommer das Gesamtbudget auf 7,5 Millionen an.
GC, der letzte seriöse Verfolger des FCB, liegt zwar nur vier Punkte zurück. Finanziell spielen die Stadtzürcher allerdings mindestens zwei Etagen tiefer. Die Bilanz auf dem Rasen hingegen ist vorzüglich. Gemessen an den vergleichsweise tiefen Investitionen ist der Ertrag der Hoppers nahezu maximal. Auch wenn Michael Skibbe auch aus taktischen Gründen immer wieder betonte, dass «eine Vorentscheidung gefallen ist», ist der erste Meistertitel seit 2003 nach wie vor ein Thema.
Im Hürlimann-Areal, so quasi über den Dächern Zürichs, liessen sich die Spieler beim Wellness- und Badespass ablichten. Shkelzen Gashi, am Sonntag vierfacher Torschütze, posierte im durchnässten GC-Shirt. Keeper Bürki liess am Tag nach der Demontage der Young Boys von der Marketing-Abteilung schön inszeniert «oben ohne» die Muskeln ein zweites Mal spielen. Das transportierte Bild: GC hat und macht Spass.
Der nächste Kontrahent St. Gallen schwimmt auch – aber nicht in einer wohltemperierten Komfortzone, sondern fast ausnahmslos im schlecht gruppierten Abwehrbereich. Auch die seit 362 Minuten erfolglose Offensive ist inzwischen ein Problemfall. Jeff Saibenes Equipe ist seit der Winterpause regelrecht abgestürzt. Nur zwei von 14 Spielen gewann der FCSG. In der Rückrunden-Tabelle sackten die Ostschweizer auf den letzten Platz ab.
Radio Pilatus verbreitete Anfang Woche, was in München offenbar mehr als eine geheime Akte ist: Der deutsche Zweitligist 1860 München plant den grossen personellen Umbruch und sondiert den Markt, um die seit der Trennung von Friedhelm Funkel (am 6. April) nur ad interim besetzte Trainerstelle neu zu bestücken – womöglich mit Luzerns Coach Carlos Bernegger. Sportchef Alex Frei bestätigte die Anfrage, der Argentinien-Schweizer indes schweigt. Er mag den Wirbel nicht vergrössern. Unkommentiert blieb auch, ob dem FCL eine Senkung der Lohnkosten in der Höhe von rund 800’000 Franken bevorstehen könnte. Beobachter vermuten, der Klub ziehe eine Sparrunde in Betracht.