In Oberdorf bei Solothurn ist am Sonntag der Startschuss zum Bau der neuen Gondelbahn auf den Solothurner Hausberg Weissenstein erfolgt. Trotz kühl-nassem Wetter besuchten rund 500 Personen das Gondeli-Fest.
Der Solothurner Baudirektor Roland Fürst verglich die Geschehnisse um die Seilbahn auf den Weissenstein mit einem sehr lange dauernden Hürdenlauf, an dem auch die Solothurner Regierung teilgenommen habe. Mit dem symbolischen Spatenstich sieht er alle Beteiligten auf der Zielgeraden.
Die neue Weissenstein-Bahn mit Sechser-Gondeln soll im Herbst nächsten Jahres ihren Betrieb aufnehmen. Zuerst muss die bestehende Anlage abgerissen werden. Diese Arbeiten dauern rund zwei Monate, wie die Seilbahn Weissenstein AG am Sonntag bekannt gab.
Dem Baubeginn war ein jahrelanger Rechtsstreit zwischen der Betreiberin, der Seilbahn Weissenstein AG, und dem Schweizer Heimatschutz (SHS) vorausgegangen. Der SHS wollte die 1950 gebaute Sesselbahn, bei der die Sitze quer zur Fahrtrichtung angeordnet waren, sanieren und erhalten.
Auch die Eidgenössische Natur- und Heimatschutzkommission, die Eidgenössische Kommission für Denkmalpflege und das Bundesamt für Kultur stuften die Bahn 2007 als Denkmal von nationaler Bedeutung ein.
Die Konzession für die Sesselbahn lief Ende 2009 ab, so dass der Betrieb eingestellt werden musste. Der SHS wollte die Anlage kaufen und zusammen mit Partner sanieren. Die Betreiberin lehnte das Angebot ab.
Das Bundesamt für Verkehr (BAV) erteilte Anfang 2012 die Bewilligung für den Abbruch der Sesselbahn und den Neubau einer neuen Sechser-Kabinenbahn. Der SHS gelangte dagegen ans Bundesverwaltungsgericht, das die Beschwerde diesen Frühling endgültig abwies.