Das Moratorium für den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen soll bis zum Jahr 2017 verlängert werden. Dies verlangt der Schweizerische Bauernverband (SBV).
Die Landwirtschaftskammer – das Parlament des SBV – sprach sich gemäss einer Mitteilung vom Donnerstag dafür aus, dass sich der Verband für eine Verlängerung engagiert. „Idealerweise“ solle das Verbot im Reformpaket der Agrarpolitik 2014-17 verankert werden. Somit habe man die „Möglichkeit, die Situation bei der nächsten Agrarreform zu überprüfen“.
Die Skepsis der Bevölkerung gegenüber Gentechnologie in Lebensmitteln sei nach wie vor hoch, begründet der SBV seinen Entscheid. „Solange der Verzicht auf Gentechnologie von den Konsumenten als Qualitätsargument wahrgenommen wird, will die Landwirtschaft auf diesen Mehrwert setzen.“
Eine „glaubwürdige, gentechfreie Produktion“ sei eine Chance, welche die Landwirtschaft „nicht leichtfertig aufs Spiel setzen will“. Zudem habe das Moratorium bisher zu „keinen erkennbaren Problemen“ geführt. Gegner befürchteten stets Nachteile für die Wirtschaft und die Gentechforschung.
Klarer Volkswille
Die Volksinitiative „für Lebensmittel aus gentechnikfreier Landwirtschaft“ wurde im November 2005 klar vom Volk und von allen Ständen angenommen. Der Bauernverband hatte sich – anders als die rechts-bürgerlichen Parteien und die Wirtschaftsverbände – für ein Moratorium ausgesprochen.
Das temporäre Verbot wurde später vom Parlament bis zum Jahr 2013 verlängert. Nach dem Willen von National- und Ständerat soll der Bundesrat rechtzeitig Bestimmungen für den möglichen Einsatz genveränderter Organismen erlassen.