Uniterre hat an verschiedenen Orten in der Schweiz anlässlich des internationalen Kampftages der Bäuerinnen und Bauern vom Montag Aktionen durchgeführt. Die Bauerngewerkschaft rührte dabei die Werbetrommel für ihre nationale Petition für „gerechtere Regeln“ im Milchmarkt.
Die Aktionen fanden in Genf, Môtiers NE, Laufen BL und Winterthur statt. Uniterre prangerte das „gegenwärtige Ernährungssystem“ an. Dieses beschränke sich auf ein industrielles Landwirtschaftsmodell und sei „ausschliesslich auf Profit“ ausgerichtet, heisst es am Dienstag in einem Communiqué.
Ein solches System könne die „Pflicht für eine regionale Lebensmittelversorgung“ nicht erfüllen. Uniterre forderte daher die Städte Genf und Winterthur dazu auf, sich stärker für eine regionale Lebensmittelversorgung einzusetzen.
Ausserdem kritisierte die Bauerngewerkschaft die Liberalisierung des Milchmarktes. Diese habe zu einem Milchsee geführt, sagte Rudi Berli von Uniterre vor den Medien in Genf. Folge davon sei eine Preisreduktion um fast ein Drittel – „aber nur für die Milchproduzenten, nicht so für die Konsumenten“, sagte der Gewerkschafter.
In Genf profitieren die Bauern laut Berli vom Label „Genève Région-Terre Avenir“, das ihnen einen gerechten Preis garantiert: einen Franken gegenüber 54 Rappen ausserhalb Genfs. „Die beiden grossen Detailhändler lehnen den Verkauf dieses Labels jedoch ab“, kritisierte Berli.
In einer an Landwirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann adressierten, nationalen Petition, verlangt die Bauerngewerkschaft daher gerechtere Regeln im Milchmarkt.
Der internationale Kampftag der Bäuerinnen und Bauern findet im Gedenken an das Massaker am 17. April 1996 in Brasilien statt. Damals hatten Militärpolizisten 19 landlose Bäuerinnen und Bauern getötet, die ein Stück Land besetzt hatten.