Der Schweizerische Bauernverband hält an der eigenen «Initiative für die Ernährungssicherheit» fest. Die Delegierten beschlossen mit einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen, die Initiative zu lancieren. Damit tritt der Bauernverband in direkte Konkurrenz mit der SVP.
Die Ernährungssicherheits-Initiative des Bauernverbandes will die Marktposition der Bauern in der Wertschöpfungskette verbessern, die Planungssicherheit erhöhen, eine professionelle Landwirtschaft fördern und die inländische Produktion mit geeigneten politischen Rahmenbedingungen stärken. Ab Februar 2014 will der Schweizerische Bauernverband (SBV) mit der Unterschriftensammlung beginnen.
Mit der Stärkung der inländischen Lebensmittelproduktion verfolgen SBV und SVP mit ihren Initiativen sehr ähnliche Ziele. Dem SBV-Vorstand ist jedoch die geplante Kompensation für die einheimischen Landwirte ein Dorn im Auge. Diese würde gemäss der Initiative «Ernährungs- und Landwirtschaftsinitiative» der Gruppe um Nationalrat Rudolf Joder (SVP/BE) fällig, wenn der Bundesrat die Einfuhr landwirtschaftlicher Erzeugnisse im gesamtwirtschaftlichen Interesse weiter liberalisieren muss.
Bislang konnten sich die Bauern und die SVP jedoch nicht auf eine gemeinsame Initiative einigen. Doch noch sind nicht alle Türen verschlossen: Bevor der definitive Initiativtext formuliert wird, «sucht der SBV nochmals das Gespräch mit der Gruppe um Nationalrat Joder», wie es in einer Mitteilung des SBV heisst.
Beide Volksbegehren sind laut den Initianten eine Reaktion auf die neue Agrarpolitik, die Anfang 2014 in Kraft tritt. Die Gruppe um Joder sowie einige Sektionen der Bauerngewerkschaft Uniterre war es zuvor nicht gelungen, genug Unterschriften für ein Referendum zu sammeln.