Der Schweizerische Baumeisterverband und die Gewerkschaften Unia und Syna haben sich auf einen Landesmantelvertrag für die nächsten drei Jahre geeinigt. Damit endet ein monatelanger Streit.
Um eine Einigung zu erzielen, sind sowohl der Baumeisterverband (SBV) wie auch die Gewerkschaften von ihren ursprünglichen Forderungen abgerückt, wie der SBV, Unia und Syna in einem gemeinsamen Communiqué am Mittwoch mitgeteilt haben. So hat der SBV auf seine Forderung nach Abschaffung der Unia-Fachstelle Risikoanalyse verzichtet. Die Gewerkschaften akzeptierten unter anderem, dass es für das kommende Jahr keine Lohnerhöhung gibt.
Eine Einigung dagegen gab es bei der Finanzierung des Rentenalters 60. So sollen ab Mitte 2016 die Beitragszahlungen in die Stiftung für den frühzeitigen Altersrücktritt um zwei Prozentpunkte erhöht werden. Die Vertragsparteien haben sich zudem verpflichtet, bis Mitte 2017 über alle offenen Punkte zu verhandeln.
Das Verhandlungsergebnis muss noch von den jeweiligen Entscheidgremien abgesegnet werden. Die Berufskonferenzen der Unia und Syna entscheiden am kommenden Samstag, der Schweizerische Baumeisterverband wird am 13. Januar 2016 eine ausserordentliche Delegiertenversammlung durchführen.
Die Fronten im Schweizer Baugewerbe waren monatelang verhärtet. Die Baumeister wollten den bisherigen Landesmantelvertrag (LMV) verlängern und lehnten Verhandlungen über einen neuen LMV ab. Die Gewerkschaften reagierten darauf mit Protestaktionen. Im November wurden im Tessin und in der Deutschschweiz mehrere hundert Baustellen einen Tag lang bestreikt.