Das umstrittene Bauprojekt im Istanbuler Gezi-Park ist laut Medienberichten endgültig vom Tisch. Im letzten Jahr hatte das Bauvorhaben landesweite Proteste gegen die türkische Regierung ausgelöst.
Der ursprünglich vorgesehene Bau auf der Grünfläche ist demnach nicht mehr auf den jüngsten Plänen der Stadtverwaltung.
Auf neuen Entwürfen von Stadtpräsident Kadir Topbas für die Gestaltung des Taksim-Platzes und des angrenzenden Gezi-Parks sei von dem ursprünglich geplanten Bau auf dem Parkgelände nichts mehr zu sehen, berichteten türkische Zeitungen am Mittwoch.
Pläne von Regierungschef Recep Tayyip Erdogan für die Neuerrichtung einer osmanischen Kaserne auf dem Gelände des Gezi-Parks hatten im Mai und Juni vergangenen Jahres zunächst Proteste von Umweltschützern nach sich gezogen.
Das brutale Vorgehen der Polizei gegen die Demonstranten liess den zunächst örtlich begrenzten Protest zu landesweiten Unruhen anschwellen, in deren Verlauf sechs Menschen starben und tausende verletzt wurden.
Erdogan erklärte sich damals bereit, die Pläne für das Bauprojekt bis zum Abschluss eines Verwaltungsgerichtsverfahrens auf Eis zu legen. Dieses Verfahren läuft noch.
Viel Grün
Topbas, ein Parteifreund Erdogans, präsentierte die Gestaltungsentwürfe für den Taksim-Platz und den Gezi-Park auf Twitter und erklärte dazu, die neuen Pläne sähen «so viel Bäume und Grün wie möglich» vor.
Neben dem Gezi-Park sind auf Bildern noch andere Baumgruppen zu sehen. Im März soll die Ausschreibung für die Gestaltung abgeschlossen sein. Topbas stellt sich bei den Kommunalwahlen am 30. März als Stadtpräsident zur Wiederwahl.