Aus der Stichwahl um das Präsidentenamt in Bulgarien ist Nachwahlbefragungen zufolge am Sonntag der Bauunternehmer Rossen Plewneliew als Sieger hervorgegangen. Der Kandidat der rechtsgerichteten Regierungspartei GERB erhielt demnach zwischen 55 und 56 Prozent der Stimmen.
Der sozialistische Europa-Abgeordnete und frühere Aussenminister Iwajlo Kalfin kam auf 44 bis 45 Prozent. Die Abstimmung galt auch als Test für die seit 2009 amtierende Regierung von Ministerpräsident Boiko Borissow, der seinen Parteifreund Plewneliew unterstützte.
Favorit setzt sich durch
Der 47-jährige Plewneliew, früherer Minister für regionale Entwicklung, war als Favorit in den zweiten Durchgang für das weitgehend repräsentative Amt des Staatschefs gegangen. In der ersten Runde am vergangenen Sonntag hatte er gut 40 Prozent der Stimmen erhalten. Kalfin war auf knapp 29 Prozent gekommen.
Die drittplatzierte parteilose frühere EU-Kommissarin Meglena Kunewa, die mit 14 Prozent der Stimmen klar den Einzug in die Stichwahl verpasste, hatte sich für keinen der beiden Kandidaten ausgesprochen.
Beide Wahlrunden waren von Berichten über zahlreiche Unregelmässigkeiten überschattet. Die Polizei nahm am Sonntag mehrere Verdächtige fest, die bei der Übergabe von Geld an Wähler beobachtet wurden.