Sparschritte im Kunststoffgeschäft, neue Arzneimittel und ein guter Saisonbeginn in der Agrarchemie haben Bayer zum Jahresstart beflügelt. Der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn (Ebitda) stieg im ersten Quartal um 11,6 Prozent auf 2,74 Mrd. Euro.
Damit schnitt Bayer deutlich besser ab als von Analysten erwartet. Wie andere Unternehmen bekam allerdings auch Bayer den starken Euro zu spüren. Er belastete das Ergebnis mit 200 Mio. Euro. Der Konzerngewinn schnellte dennoch um 22,7 Prozent auf 1,42 Mrd. Euro in die Höhe.
Der Umsatz fiel von Januar bis März mit 10,56 Mrd. Euro 2,8 Prozent höher aus als in der gleichen Periode des Vorjahres. Besonders stark waren die Zuwächse bei Pflanzenschutzmitteln und Saatgut sowie im Gesundheitsgeschäft. Auch das Kunststoffgeschäft wuchs nach der Schwäche der vergangenen Quartale.
Im Agrarchemiegeschäft profitierte der Konzern von einem frühen Start in die Anbausaison in Europa aufgrund des ungewöhnlich milden Winters. Bedingt durch das warme Wetter war der Bedarf an Pflanzenschutzmitteln hoch. Auch beim Konkurrenten Syngenta hatte sich dies in den Zahlen zum ersten Quartal bemerkbar gemacht.
Kunststoffgeschäft könnte verkauft werden
Einer Agenturmeldung zufolge könnte Bayer sein Kunststoffgeschäft verkaufen, um sich künftig noch stärker auf Medikamente zu konzentrieren. Der Konzern erwäge sich von seiner Sparte MaterialScience zu trennen, nachdem Evonik Chemicals vor einigen Monaten sein Interesse daran bekundet habe, berichtete Bloomberg am Montag unter Berufung auf eingeweihte Personen.
Es sei aber noch keine endgültige Entscheidung getroffen worden. Bei Bayer war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.
Das Kunststoffgeschäft MaterialScience ist seit einiger Zeit das Sorgenkind des Konzerns. Bayer hatte zuletzt damit zu kämpfen, dass in der Branche weltweit viele neue Produktionsanlagen gebaut wurden und daraufhin die Preise sanken. Konzernchef Marijn Dekkers legte deshalb im vergangenen Jahr ein Sparprogramm auf, dem auch 700 Stellen zum Opfer fallen.