Porto setzt sich im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Bayern München mit 3:1 durch. Auch Barcelona verschafft sich mit dem 3:1 bei Paris St-Germain eine Top-Ausgangslage fürs Rückspiel.
Es war ein Horror-Start, den die Bayern im Dragao-Stadion erwischt hatten. Zweimal liess sich ein Münchner als hinterster Mann den Ball abluchsen und in beiden Fällen wurden die Nachlässigkeiten bestraft. Nach 80 Sekunden hatte Portos wieder genesener Captain Jackson Martinez erfolgreich und an der Grenze zur Irregularität Xabi Alonso gestört, ehe der kolumbianische Stürmer von Goalie Manuel Neuer mit einem Foul gestoppt wurde. Den fälligen Penalty verwertete Ricardo Quaresma souverän. Sieben Minuten später traf Quaresma erneut. Diesmal hatte er im richtigen Moment Dante unter Druck gesetzt, der sich den Ball etwas zu weit vorgelegt hatte. Quaresma konnte alleine auf Neuer losziehen und kaltblütig mit dem Aussenrist vollenden.
Ausgerechnet Quaresma also, der einzige Portugiese in Portos Startelf. Für den formstarken 31-Jährigen schlug an diesem Abend die grosse Stunde. Er, der einst als riesiges Talent gegolten hatte, sich aber weder beim FC Barcelona, bei Inter oder Chelsea durchsetzen konnte.
Die Bayern brauchten ein paar Minuten, um sich von diesem Auftakt zu erholen. Immerhin schafften sie noch vor Ablauf der ersten halben Stunde das wichtige Auswärts-Tor. Nach einer scharfen Hereingabe von Jerome Boateng, an der diverse Spieler vorbeisegelten, konnte der aufgerückte Thiago Alcantara einnetzen.
Die Bayern brachten sich jedoch nach der Pause mit dem nächsten Patzer um die Früchte ihrer Aufholjagd. Nachdem Boateng amateurhaft einen hohen Ball unterschätzt hatte, skorte Jackson Martinez in der 65. Minute elegant zum 3:1-Schlussresultat.
Nach einem Jahr Unterbruch wird der FC Barcelona wieder Teilnehmer der Champions-League-Halbfinals sein. Die Spanier gewannen das Viertelfinal-Hinspiel gegen Paris St-Germain auswärts 3:1. Luis Suarez erzielte nach der Pause mit Alleingängen zwei sehenswerte Tore.
Der PSG-Trainer Laurent Blanc kennt natürlich die Faustregel im Europacup. «Wenn man das Hinspiel zuhause austrägt, sollte man kein Tor kassieren», sagte er vor dem Spiel. Um das Risiko zu minimieren, setzte der Franzose mit seinem ersatzgeschwächten Team auf eine vorsichtige Konter-Taktik. Der Masterplan ging ganze 18 Minuten auf. Dann verlor das Pariser Mittelfeld den Ball, Lionel Messi lief in horrendem Tempo auf den Strafraum zu, passte zu Neymar, der unbedrängt vollendete.
Das frühe Tor war der Auftakt in ein Spiel, das Barcelona von A bis Z dominierte. Noch vor der Pause hatten Neymar und Luis Suarez weitere Möglichkeiten für weitere Treffer. Die vergebenen Chancen vor der Pause schoben nur auf, was ab der 67. Minute folgte: Nächste atemberaubende und erfolgreiche Auftritte eines Protagonisten von Barcelonas Offensiv-Trio. Zunächst hatte Suarez David Luiz den Ball zwischen den Beinen durchgeschoben, bevor er sich im Dribbling auch Marquinhos‘ entledigte und aus fünf Metern zum 2:0 einschoss. Zwölf Minuten später erwischte der Uruguayer David Luiz erneut mit einem «Beinschuss» – 3:0.
FC Porto – Bayern München 3:1 (2:1).
50’000 Zuschauer. – SR Velasco Carballo (Sp). – Tore: 3. Ricardo Quaresma (Foulpenalty) 1:0. 10. Ricardo Quaresma 2:0. 28. Thiago Alcantara 2:1. 65. Martinez 3:1.
FC Porto: Fabiano; Danilo, Maicon, Martins Indi, Alex Sandro; Herrera, Casemiro, Oliver Torres (75. Ruben Neves); Ricardo Quaresma (85. Evandro), Martinez, Brahimi (79. Hernani).
Bayern München: Neuer; Rafinha, Boateng, Dante, Bernat; Lahm, Xabi Alonso (74. Badstuber), Thiago Alcantara; Götze (56. Rode); Müller, Lewandowski.
Bemerkungen: FC Porto ohne Marcano (gesperrt) und Tello (verletzt). Bayern München ohne Alaba, Benatia, Javi Martinez, Ribéry, Robben (alle verletzt) und Schweinsteiger (krank). – Verwarnungen: 2. Neuer. 16. Bernat. 31. Casemiro. 37. Alex Sandro. 38. Lahm. 71. Rode. 83. Danilo (alle Foul). Alex Sandro und Danilo im Rückspiel gesperrt.
Paris St-Germain – FC Barcelona 1:3 (0:1).
45’000 Zuschauer. – SR Clattenburg (Eng). – Tore: 18. Neymar 0:1. 67. Suarez 0:2. 79. Suarez 0:3. 82. Van der Wiel 1:3.
Paris St-Germain: Sirigu; Van der Wiel, Marquinhos, Thiago Silva (21. David Luiz), Maxwell; Rabiot (65. Lucas), Cabaye, Matuidi; Lavezzi, Cavani, Pastore.
FC Barcelona: Ter Stegen; Montoya (80. Adriano), Piqué, Mascherano, Jordi Alba; Rakitic (74. Mathieu), Busquets, Iniesta (52. Xavi); Messi, Suarez, Neymar.
Bemerkungen: Paris St-Germain ohne Ibrahimovic, Verratti und Aurier (alle gesperrt) sowie Thiago Motta (verletzt), Barcelona ohne Dani Alves (gesperrt) und Vermaelen (verletzt). 14. Pfostenschuss von Messi. Verwarnungen: 32. Piqué (Foul). 37. Cabaye (Foul). 54. Messi (Foul).