Beat Feuz zeigt in der Abfahrt beim Weltcup-Finale in Schladming (Ö) als Zweiter eine fantastische Leistung und nähert sich dem Gewinn des Gesamt-Weltcups weiter an.
Im Kampf um die grosse Kristallkugel führt der 25-jährige Emmentaler nun mit 135 Punkten Vorsprung vor Marcel Hirscher. Der Slalom- und Riesenslalom-Seriensieger aus Österreich verzichtete auf einen Einsatz in der Abfahrt. Im Super-G vom Donnerstag plant Hirscher hingegen zu starten.
Feuz blieb im WM-Ort von 2013 um 57 Hundertstel hinter dem Norweger Aksel Lund Svindal, der mit Nummer 8 eine Bestzeit vorlegte, an die keiner der später gestarteten Favoriten herankam. Feuz, mit Nummer 21 losgefahren, wertete seine Leistung wie einen Sieg, wenngleich er den Abfahrts-Weltcup letztlich um sieben Punkte verpasste. Dem Österreicher Klaus Kröll reichte ein 7. Platz, um sich die kleine Kristallkugel erstmals und als erster Österreicher seit Michael Walchhofer 2009 zu holen.
Feuz aber peilt in Schladming ein weit grösseres Ziel an. Falls er im Super-G seinen Vorsprung auf Hirscher auf über 200 Punkte ausbauen kann, hätte der «Kugelblitz» die grosse Kugel schon vor den technischen Rennen auf sicher. Dazu muss Feuz am Donnerstag aber mindestens auf Rang zwei fahren, der 80 Punkte wert ist. Der Sieg eines Weltcuprennens bringt 100 Zähler.
Cuche als grosser Verlierer
Verlierer des Tages war Didier Cuche, der beinahe gestürzt wäre und in seiner letzten Weltcup-Abfahrt als 17. letztlich ohne Punkte blieb. Beim Finale gibt es nur für die besten 15 Weltcup-Zähler. Der 37-jährige Neuenburger verpasste somit die grosse Chance, zum fünften Mal nach 2007, 2008, 2010 und 2011 bester Abfahrer der Saison zu werden. Rekordsieger bleibt die österreichische Ski-Legende Franz Klammer, die es einst auf fünf kleine Abfahrts-Kugeln gebracht hatte.
Der Norweger Aksel Lund Svindal errang seinen zweiten Saisonsieg, nachdem er im November in Lake Louise den Super-G für sich entschieden hatte. In der Abfahrt triumphierte der Skandinavier erstmals seit drei Jahren wieder. Letztmals hatte er im März 2009 beim Finale in Are als Downhiller reüssiert. Insgesamt war es der 16. Weltcupsieg des Abfahrts-Weltmeisters von 2007. Dritter hinter Svindal und Feuz wurde der Österreicher Hannes Reichelt.
Didier Défago verpasste auf der Planai als Vierter eine Podestplatzierung nur um 17 Hundertstel. Besser klassiert war der Walliser in diesem Winter nur einmal: bei seinem Sieg in der Silvester-Abfahrt von Bormio. Wertvolle Zähler eroberte sich auch der Bündner Carlo Janka, der damit noch immer die wichtige 500-Punkte-Marke erreichen kann. Derzeit steht er bei 451 Punkten.
Schladming (Ö). Weltcup-Abfahrt der Männer: 1. Aksel Lund Svindal (No) 1:46,81. 2. Beat Feuz (Sz) 0,57 zurück. 3. Hannes Reichelt (Ö) 0,67. 4. Didier Défago (Sz) 0,84. 5. Benjamin Raich (Ö) 0,98. 6. Yannick Bertrand (Fr) 1,03. 7. Klaus Kröll (Ö) 1,04. 8. Jan Hudec (Ka) 1,24. 9. Adrien Théaux (Fr) 1,34. 10. Benjamin Thomsen (Ka) 1,35. Ferner: 12. Carlo Janka (Sz) 1,56. – Ohne Weltcuppunkte: 17. Didier Cuche (Sz) 2,55. – Ausgeschieden: Georg Streitberger (Ö), Max Franz (Ö), Johan Clarey (Fr) und Kjetil Jansrud (No).