Beat Feuz baut in Kvitfjell seinen Vorsprung im Gesamt-Weltcup auf 55 Punkte aus. Das Podium verpasst er aber als Vierter der Abfahrt um 18 Hundertstel.
Ganz so grossartig wie 24 Stunden zuvor im Super-G lief es Beat Feuz in der Abfahrt nicht. Der erste Sprung im obersten Streckenteil gelang dem Emmentaler nicht wie gewünscht. Er konnte nicht die Linie fahren, die er sich vorgenommen hatte und lag schon bei der zweiten Zwischenzeit gut vier Zehntel zurück. Zudem spürte er diesmal sein seit rund 10 Tagen lädiertes Knie. Im Ziel lag Feuz schliesslich 66 Hundertstel hinter dem Sieger, dem Österreicher Klaus Kröll, mit dem er am Vortag noch zusammen den Sieg im Super-G geteilt hatte.
Neben Kröll blieben auch noch die beiden Norweger Kjetil Jansrud und Aksel Lund Svindal vor Feuz, der sich aber immerhin weitere 50 Punkte gutschreiben lassen konnte. Damit liegt er nun 55 Zähler vor seinem grossen Gegenspieler, dem in Kvitfjell abwesenden Österreicher Marcel Hirscher. Im Super-G vom Sonntag wird Feuz aber einen absoluten Spitzenrang benötigen. Nach Kvitfjell stehen neben zwei Speed-Rennen noch je zwei Riesenslaloms und Slaloms im Programm.
Im Abfahrts-Weltcup schob sich der Österreicher Klaus Kröll mit seinem sechsten Weltcupsieg in die nunmehr beste Position, weil Didier Cuche kein optimales Rennen gelang. Der Neuenburger kam in der zweitletzten Abfahrt seiner Karriere nicht über Platz 10 hinaus. Er liegt nun in der Disziplinen-Wertung vor der finalen Prüfung in Schladming 48 Punkte hinter Kröll und nur 3 Zähler vor Feuz. Cuche klassierte sich in Kvitfjell auch noch hinter dem Bündner Carlo Janka, der als Siebenter zum dritten Mal in dieser Saison in die Top 10 einer Abfahrt fuhr.
Entschieden wurde das Rennen in einem weiteren Hundertstel-Duell. Klaus Kröll blieb um zwei Hundertstel vor dem mit Nummer 1 gestarteten Norweger Kjetil Jansrud, der am Vortag im Super-G mit drei Hundertsteln Rückstand auf die zeitgleichen Feuz und Kröll Dritter geworden war und nun erstmals auch in der Abfahrt einen Podestplatz erreichte. Kröll ist der grosse Spezialist für Kvitfjell, wo er 2009 schon eine Abfahrt gewonnen hat. Die Hälfte seiner Siege errang Kröll am Olympia-Berg von 1994. Und Kröll ist in dieser Saison auch die Konstanz in Person. In keiner der bisher zehn Abfahrten war der Steirer schlechter als Achter.
Kvitfjell (No). Weltcup-Abfahrt der Männer. Stand nach 45 Fahrern: 1. Klaus Kröll (Ö) 1:45,76. 2. Kjetil Jansrud (No) 0,02 zurück. 3. Aksel Lund Svindal (No) 0,48. 4. Beat Feuz (Sz) 0,66. 5. Dominik Paris (It) 0,87. 6. David Poisson (Fr) 0,88. 7. Carlo Janka (Sz) 1,06. 8. Adrien Théaux (Fr) 1,15. 9. Benjamin Thomsen (Ka) 1,31. 10. Didier Cuche (Sz) 1,32. Ferner: 20. Silvan Zurbriggen (Sz) 1,78. 24. Didier Défago (Sz) 1,87. 31. Ambrosi Hoffmann (Sz) 2,43.