Bebauungsplan für dichtere Nutzung des Basler VoltaNord-Areals

Auf dem Basler VoltaNord-Areal soll nach dem Wegzug von Coop die gewerbliche Nutzung verdichtet und Wohnraum geschaffen werden. Ein Bebauungsplan, der bis zu 2700 neue Arbeitsplätze und Wohnungen für bis zu 2000 Personen ermöglicht, wird ab Mittwoch aufgelegt.

Auf dem Basler VoltaNord-Areal soll nach dem Wegzug von Coop die gewerbliche Nutzung verdichtet und Wohnraum geschaffen werden. Ein Bebauungsplan, der bis zu 2700 neue Arbeitsplätze und Wohnungen für bis zu 2000 Personen ermöglicht, wird ab Mittwoch aufgelegt.

Das 11,6 Hektaren grosse Areal sei heute unternutzt, hiess es am Montag an einer Medienkonferenz mit Verantwortlichen vom Kanton, der SBB und der Stiftung Habitat. Angesichts der Wohnungsnot und zunehmenden Pendelverkehrs könne man sich nach dem Coop-Auszug und dem Auslaufen von SBB-Verträgen keine Brache leisten, sagte Baudirektor Hans-Peter Wessels.

In der Industrie- und Gewerbezone (Zone 7) bleiben soll künftig nur der Nordteil. Die neuen Wohnnutzungen im Südteil soll ein Gewerbe- und Dienstleistungsbereich in der Mitte mit Lärmpuffer-Wirkung schützen. Auch für ein kleineres jüngeres Gewerbebaus an der Südwestecke mit Baurecht bis 2071 suchen die SBB eine Lösung; sonst soll es stehen bleiben.

Verdrängungs-Ängste von Gewerblern kontert der Kanton mit dem Verweis auf höhere Bruttogeschossflächen: von heute 85’000 m2 wüchsen diese auf 210’000 m2. Davon sollen je mindestens 40 Prozent für Wohnen und Arbeiten nutzbar sein, womit dem Gewerbe mindestens etwa die bisherigen Flächen blieben. – Alte Barackentiefpreise indes dürften kaum zu halten sein.

Parking wird ersetzt

Lärmkonflikte würden bei der Planung berücksichtigt, sagte Kantonsbaumeister Beat Aeberhard, etwa mit Vorgaben für die Architekturwettbewerbe für Wohnbauten. Auch bleibe der Schwerverkehr nur von der Nordseite her angeschlossen. Das riegelförmige Coop-Parkhaus soll verschwinden; stattdessen sind Parkplätze im früheren Coop-Weinlager-Gebäude angedacht.

Im Areal VoltaNord sind die SBB heute weitaus grösster Grundeigentümer; deren meiste Baurechtsverträge laufen aus und Mietverträge wurden gekündigt. Das Coop-Areal – als «Lysbüchel» bekannt – haben Basel-Stadt und die Stiftung Habitat vor zwei Jahren gekauft.

Die Nordostecke gehört der Chemiefirma Brenntag. Im Süden schliessen Wohnhäuser der baselstädtischen Pensionskasse an.

Warnung des Gewerbes

Die SBB-Ankündigung, mit einer Optimierung eine «zeitgemässe und ökonomische Nutzung zu ermöglichen», weist auf Interesse an Mehreinnahmen aus den Gewerbeflächen hin. Gesprochen werde mit allen bisherigen Mietern, sagte SBB Immobilien-Leiter Jürg Stöckli. Einzelne passen am bisherigen Standort nicht ins neue Konzept.

Vor Verdrängung des Gewerbes wegen Emissionen hatten Gewerbeverband und Handelskammer Ende April gewarnt. Laut Wessels liessen die derzeitigen Arealentwicklungsvorhaben mittelfristig eher Gewerbeflächen-Überkapazitäten vermuten.

Die VoltaNord-Pläne sollen etappiert umgesetzt werden, und teils geht es um Umnutzung statt Abriss und Neubau. So soll ein Lagergebäude an der Elsässerstrasse zu einem Schulhaus umfunktioniert werden; Platzbedarf gebe es für zwölf Primarschulklassen ab 2017/18. Weil der Umbau aber erst 2020/21 stehen kann, plant der Kanton ein Provisorium auf der Tschudi- oder der Voltamatte.

Noch 20 bis 30 Jahre stehen bleiben soll ein weiteres Coop-Gebäude (Bau 215) an der Elässerstrasse im Immobilien Basel-Stadt-Perimeter, das schon sehr rasch Gewerbe, Kultur, Lager etcetera Platz bieten soll.

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