Knapp zwei Wochen nach dem tödlichen Polizeieinsatz gegen streikende Arbeiter der südafrikanischen Platinmine Marikana haben am Mittwoch Verhandlungen zur Beilegung des Konflikts begonnen. Zum ersten Mal trafen sich rund 50 Vertreter aller beteiligter Parteien in der benachbarten Stadt Rustenburg im Nordwesten des Landes.
Das Arbeitsministerium vermittelt dabei zwischen der Betreiberfirma Lonmin, der Gewerkschaft NUM und der von ihr abgespaltenen kleineren AMCU, die den Streik vorangetrieben hatte. Auch Vertreter von Bergarbeitern, die keiner der Gewerkschaften angehören, nahmen teil.
„Ich bin sehr optimistisch, weil sich zum ersten Mal alle Beteiligten treffen“, sagte der Mediator, Bischof Jo Seoka, vom Südafrikanischen Kirchenrat (SACC). „Wir sehen dem positiv entgegen.“
Die Gewerkschaft AMCU fordert eine Verdreifachung des monatlichen Lohns von 4000 Rand (rund 455 Franken). Der Minenbetreiber Lonmin zeigt sich bisher zu Lohnerhöhungen nicht bereit, da das Unternehmen nach eigenen Angaben inklusive aller Zuschläge bereits 10’000 Rand monatlich zahlt.
Am 16. August hatten Polizisten am Rande der Mine das Feuer auf streikende Arbeiter eröffnet und 34 Menschen erschossen. Es war der blutigste Polizei-Einsatz in Südafrika seit dem Ende des Apartheid-Regimes 1994.