Sklavenartige Arbeitsbedingungen in einem Salzgarten haben die südkoreanische Öffentlichkeit aufgeschreckt. Die Polizei ermittelt gegen den Betreiber einer Saline auf einer Insel, der Behinderte zur Arbeit unter menschenunwürdigen Bedingungen gezwungen haben soll.
Präsidentin Park Geun Hye zeigte sichschockiert von dem Fall. Sie könne nicht glauben, dass so etwas im 21. Jahrhundert noch passiere, sagte Park laut der nationalen Nachrichtenagentur Yonhap bei einem Treffen mit Ministern. Sie habe Untersuchungen angeordnet, um herauszufinden, ob es auf anderen abgelegenen Inseln ähnliche Fälle gebe.
Die beiden behinderten Männer zwischen 40 und 50 Jahren wurden der Polizei zufolge 2008 und 2012 von zwei Arbeitsvermittlern auf die Insel Sinui im Südwesten des Landes gelockt, um dort in einer Meersalzsaline zu arbeiten. Der Besitzer habe beide behinderten Männer zur Arbeit gezwungen, ohne sie dafür zu bezahlen.
Ein Opfer sei sehbehindert, das andere geistig behindert. Dem Sehbehinderten sei es gelungen, einen Brief mit einem Hilferuf an seine Mutter zu senden.
Von der Mutter alarmiert, hätten Beamte die beiden Männer in der vergangenen Woche befreit. Auch gegen die Arbeitsvermittler ermittelt die Polizei.