Dem täglichen kapazitätsbedingten Stau im Verzweigungsgebiet der A2/A3 bei Augst soll eine Zusatzfahrspur abhelfen. Zu dieser soll der bisherige Pannenstreifen permanent umgenutzt werden. Das Bundes-Projekt wird ab Montag in Augst BL und Kaiseraugst AG aufgelegt.
Die Planauflage für die «Pannenstreifenumnutzung (PUN)» ist im Baselbieter Amtsblatt vom 15. Juni bei der Gemeinde Pratteln verortet und auf die Strecke Pratteln-Rheinfelden bezogen.
Konkret jedoch geht es dabei nur um 1,3 Kilometer zwischen Augst und der Ausfahrt Rheinfelden West sowie 700 Meter zwischen dem Anschluss Liestal und der Verzweigung Augst in Fahrtrichtung Zürich/Luzern, wie am Freitag bei der Zofinger Filiale des Bundesamtes für Strassen (ASTRA) zu erfahren war.
Beide Autobahnen sind stark befahren, und im Verzweigungsgebiet bei Augst sind zu Pendlerzeiten Staus Alltag. Die zusätzliche Fahrspur soll dazu beitragen, den Verkehr zu verflüssigen. Bei Stillstand macht sie zudem den Rückstau kürzer. Die Pannenstreifen werden nicht ersatzlos gestrichen: Vorgesehen ist eine Notausstellbucht pro Seite.
Das Projekt wird schon seit einigen Jahren diskutiert. Statt einer temporären Umnutzung des Pannenstreifens nur zu Pendlerzeiten ist nun eine permanente Umnutzung geplant. Laut ASTRA wäre eine temporäre Variante aus Sicherheitsgründen aufwändiger: Sie würde mehr Signalisationsanlagen, Kameras und Sensoren erfordern.
Die Kosten sind auf knapp fünf Millionen Franken veranschlagt. Wann die Fahrspur realisiert werden kann, hängt von Einsprachen ab; das ASTRA hofft auf einen Bauabschluss 2019. Enteignungen seien für das Projekt kaum erforderlich, hiess es auf Anfrage weiter. Die öffentliche Planauflage läuft vom 19. Juni bis am 19. August.
Schneller voran geht es bei einem zweiten Projekt zur Verflüssigung des Verkehrs im A2/A3-Verzweigungsgebiet: Noch 2017 will das ASTRA im Abschnitt Pratteln-Liestal mehrere Ein- und Ausfahrten verlängern. Dieses Vorhaben müsse nicht öffentlich aufgelegt werden.