Der Industriekonzern Oerlikon wird mehrere hundert Arbeitsplätze reduzieren. Das hat das Management am Montag auf einem Investorentag bekanntgegeben. In der Schweiz wird der Rotstift zwar nicht angesetzt, dafür trifft es das Personal in Deutschland, Italien und China.
Als Ursache für diese Massnahmen gibt das Management um Firmenchef Brice Koch die schlechte Konjunkturlage an vor allem in der Erdöl- und Erdgasindustrie, in der Landwirtschaft sowie im Bergbau an. In China laufen zudem die Geschäfte so schlecht, dass der Konzern auch in diesem eigentlich als Wachstumsmarkt klassifizierten Land markante Stellenstreichungen vornehmen muss.
Wie viele der Arbeitsplätze wegfallen sollen, wollte Koch auf einer Medienkonferenz nicht sagen. Es seien aber «hunderte» der Stellen betroffen. Der Konzern beschäftigt weltweit rund 15’000 Personen. Für die Schweiz schloss der Firmenchef eine Reduktion des Personalbestandes allerdings aus.
Die strukturellen Massnahmen dürften laut einem Communiqué im Jahr 2015 einmalige Kosten in Höhe von 90 bis 100 Millionen Franken generieren. Ausserdem muss das Unternehmen infolge der Reorganisation im Segment Drive Systems sowie der Nachfrageflaute einen Mega-Abschreiber von 470 Millionen Franken verkraften.
Unter dem Strich erwartet das Management für das Geschäftsjahr 2015 einen Verlust um die 400 Millionen Franken.
An der Börse wurden die Informationen zu dem Konzern, bei dem der russische Oligarch Viktor Vekselberg über sein Investmentvehikel Renova ein Ankeraktionär ist, negativ aufgenommen. Gleich zu Handelsbeginn sank der Kurs der Oerlikon-Titel um rund 3 Prozent und gegen Mittag betrug das Minus etwa 5 Prozent.