Ein 36-jähriger Mann aus dem Kanton Schwyz hat am Samstagabend im aargauischen Würenlingen zuerst seine Schwiegereltern und seinen Schwager erschossen. Bevor er sich selbst richtete, tötete er einen Nachbarn seiner Schwiegereltern.
Die Tat spielte sich um 23 Uhr in einem Einfamilienhausquartier ab, wie die Verantwortlichen der Aargauer Kantonspolizei und der Staatsanwaltschaft am Sonntagmittag in Aarau informierten. Bei der Tat fielen «relativ viele» Schüsse.
Das Motiv der Tat ist noch nicht bekannt. Es sei aber schon bald klar gewesen, dass es sich um ein Beziehungsdelikt handle, sagten der Aargauer Polizeikommandant Michael Leupold, der Aargauer Kripochef Markus Gisin und Oberstaatsanwalt Daniel von Däniken.
Vierter Toter ein Zufallsopfer?
Zuerst erschoss der Täter seinen 58-jährigen Schwiegervater, seine 57-jährige Schwiegermutter und seinen 32-jährigen Schwager. Danach streckte er in unmittelbarer Nähe einen 46-jährigen Nachbarn seiner Schwiegereltern nieder, ehe er sich selber richtete.
Ob es sich beim Nachbarn um ein Zufallsopfer handelte, steht noch nicht fest. Sowohl Opfer wie Täter sind Schweizer.
Tatwaffe nicht aus Armeebeständen
Bei der Tatwaffe handelte es sich um eine Faustfeuerwaffe, die nicht aus Armeebeständen stammte. Der Mann hatte keine Waffenerlaubnis. Auch bei einer kürzlich durchgeführten Hausdurchsuchung am Wohnort des Täters im Kanton Schwyz war keine Waffe gefunden worden.
Der Täter war wegen verschiedenen Delikten der Polizei bekannt. Er ist verheiratet und hat drei Kinder. Der Mann lebte getrennt von seiner Frau und seinen Kindern. Sowohl er Täter wie auch der Rest der Familie waren fürsorgerisch untergebracht.
Die Aargauer Staatsanwaltschaft leitete ein Verfahren wegen mehrfacher Tötung ein. Sie will in den nächsten Taten weiter über den Fall informieren.
Schon einmal Mehrfachmord in Würenlingen
Die Gemeinde Würenlingen war schon einmal Schauplatz eines Mehrfachmordes. Am 13. Dezember 1985 erschoss der damals 33-jährige Immobilienhändler Alfredo Lardelli im Würenlinger Ortsteil Siggenthal-Station, nur wenige Hundert Meter vom jetzigen Tatort entfernt, den Ehemann seiner damaligen Geliebten und zwei Prostituierte. Für den Dreifachmord wurde Lardelli mit zwanzig Jahren Gefängnis bestraft.