Belagerung führt zu humanitärer Krise in syrischer Stadt Homs

Die syrischen Streitkräfte haben nach Angaben von Aktivisten am Sonntag ihre Angriffe auf Stellungen der Aufständischen in der zentralsyrischen Stadt Homs fortgesetzt. Auch in anderen Landesteilen Syriens gab es weiter schwere Kämpfe.

Rauch steigt über der Stadt Homs auf (Archiv) (Bild: sda)

Die syrischen Streitkräfte haben nach Angaben von Aktivisten am Sonntag ihre Angriffe auf Stellungen der Aufständischen in der zentralsyrischen Stadt Homs fortgesetzt. Auch in anderen Landesteilen Syriens gab es weiter schwere Kämpfe.

Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte, gelang es der Regierungsarmee in Homs das umkämpfte Stadtviertel Deir Baalbeh unter ihre Kontrolle zu bringen. Dabei seien mehrere dutzend Menschen getötet worden.

Der Beobachtungsstelle zufolge hat die Belagerung der letzten von den Rebellen gehaltenen Stadtvierteln durch die Armee zu einer schweren humanitären Krise in Homs geführt. Die Angaben der im Exil ansässigen Beobachtungsstelle, die sich auf ein Netz von Aktivisten und Ärzten in Syrien stützt, können von unabhängiger Seite nicht überprüft werden.

Westlich von Homs beschoss die Armee laut der Beobachtungsstelle bei Auseinandersetzungen mit Rebellen die zum UNESCO-Welterbe gehörende Festung Krak des Chevaliers.

Im Nordwesten des Landes näherten sich die Aufständischen der wichtigen Militärbasis Hamidijeh, die zu einem der letzten noch in der Hand der Armee befindlichen Posten im Nordwesten des Landes zählt.

Weitere Kämpfe gab es demnach bei Damaskus sowie den Provinzen Daraa und Hama. Der Konflikt hat laut Aktivisten inzwischen mehr als 45’000 Menschen das Leben gekostet. Allein am Samstag kamen demnach mindestens 190 Menschen das Leben.

Brahimi zu Gesprächen in Kairo

Unterdessen reiste der Sondervermittler der Vereinten Nationen und der Arabischen Liga, Lakhdar Brahimi, zu politischen Gesprächen nach Ägypten. Syrien drohe ein Schreckensszenario, falls der Bürgerkrieg im kommenden Jahr nicht beendet werde, sagte der algerische Diplomat.

Wenn es keine Lösung gebe, werde es 2013 weitere 50’000 Tote geben. „Die Lage in Syrien ist schlimm und verschlechtert sich weiter“, sagte Brahimi in Kairo.

Brahimi tritt für eine Übergangsregierung in Syrien ein, die auch Vertreter des Regimes von Baschar al-Assad einbezieht. Ein Grossteil der Opposition lehnt das ab.

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