Belgien verschärft Gesetze bei vorzeitiger Entlassung aus Haft

Nach Protesten gegen die vorzeitige Freilassung der Ex-Frau des Kinderschänders Marc Dutroux verschärft Belgien die Gesetze. Eine vorzeitige Freilassung wird künftig erschwert.

Der belgische Ministerpräsident Elio Di Rupo (Archiv) (Bild: sda)

Nach Protesten gegen die vorzeitige Freilassung der Ex-Frau des Kinderschänders Marc Dutroux verschärft Belgien die Gesetze. Eine vorzeitige Freilassung wird künftig erschwert.

Das habe das Kabinett von Ministerpräsident Elio Di Rupo am Donnerstag in Brüssel beschlossen, meldete die belgische Nachrichtenagentur Belga.

In „besonders schweren Fällen“ sollen Täter demnach nicht mehr bereits nach einem Drittel der Strafe auf freien Fuss kommen können, sondern erst nach mindestens der Hälfte. Wiederholungstäter sollen frühestens nach drei Vierteln der Strafe freikommen können.

Die Angehörigen der Opfer sollen künftig zu den Bedingungen für eine Freilassung Angehört werden. Rückwirkend wird das nicht gelten. Den Änderungen muss das Parlament noch zustimmen.

Vergangene Woche hatte der Fall Michelle Martin für Empörung in Belgien gesorgt. Die 52-Jährige war als Komplizin Dutroux‘ zu 30 Jahren verurteilt worden, von denen sie 16 abgesessen hat. Bereits nach einem Drittel der Haftzeit hatte sie eine vorzeitige Entlassung beantragt.

Dutroux hatte in den 1990er Jahren sechs Mädchen entführt und gefoltert, vier von ihnen starben. Marc Dutroux erhielt lebenslänglich.

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