In etlichen Bars hat sie gearbeitet, nun hat sie ihr eigenes Reich: Barfrau Renate Lustenberger führt die Peanuts Bar am Barfi.
Sie ist das, was gemeinhin als «bunter Hund» bezeichnet wird. Man kennt sie – und meistens spricht man auch mit ihr. Man sagt: «Ich hätte gern ein Glas Champagner». Oder: «Ein Bier bitte.» Sie lächelt. Und bringt. Und hat ein offenes Ohr für alles, was sonst noch bewegt. Für Liebesgeschichten, Krankheiten, Arbeitsprobleme. Renate Lustenberger ist Bardame seit über zwanzig Jahren.
Im «Des Arts» gehörte sie fast schon zum Inventar, dann wechselte sie in die «Don’t Worry, be happy»-Bar und später zum «Sperber». Und egal, wo sie arbeitet – die Gäste kamen mit ihr. Wer an einer Bar einen Apero trinkt, an der Renate steht, der geht nicht an diese Bar, der geht zu Renate. Auch jetzt wird kaum jemand sagen: «Lass uns ins Peanuts gehen.» Es wird weiter heissen: «Komm, wir gehen zu Renate!» Darin liegt auch ihre grosse Hoffnung, dass der Laden, der einst Jeans anbot und dann kurz Bar war, nun endlich richtig läuft. «Weil ich hier bin», sagt sie, lacht, meint es aber ernst. «Die Leute kommen meinetwegen, das ist schön.» Und weit gehen müssen sie, je nach Standort, auch nicht: Die Peanuts-Bar (Website noch in Arbeit) liegt am Kohlenberg beim Eingang ins Steinenbachgässlein.
Erdnussschalen am Boden
Renate Lustenbergers Lebenspartner Tom Wolf ist ein weitsichtiger Mann: Der Jurist hat bereits vor 16 Jahren das Wirtepatent gemacht, für den Fall, dass. Nun ist dieser Fall eingetreten – und das Paar hat nach langem Rumhören und -schauen gefunden, wonach es gesucht hat: eine geeignete Bar. Für Wirt Tom Wolf ist das Gastgewerbe eine neue Welt, fremd ist sie ihm aber nicht: Seit 35 Jahren lebt er mit Renate Lustenberger zusammen und bekommt hautnah mit, was es heisst, an einer Bar zu arbeiten. Erst spätnachts ins Bett kommen, auch an Wochenenden arbeiten – und täglich etliche neue Leute kennenlernen. Er ist gespannt auf seine neue Tätigkeit – und zuversichtlich, dass seine Frau es richtet.
Der Name «Peanuts» ist Programm. Zu essen gibt es nichts – ausser eben Erdnüsse. Und zwar in Schale. Und diese wiederum darf, soll sogar, am Boden landen, wie es sich in vergleichbaren Bars in Paris und anderswo geziemt. Mit den Zigaretten sieht es anders aus: Die landen im dafür vorgesehen Aschenbecher. Das Fümoar-Schild am Eingang weist darauf hin, dass in der Bar-Lounge geraucht werden darf. Das wird es seit dem 3. September, seit Renate Lustenberger in ihrem kleinen Reich Gäste bewirtet, plaudert und – wenn ihr nichts mehr einfällt – «von meinen Katzen erzähle». Offizielle Eröffnung ist am 13. September, doch schon jetzt heisst es: «Komm, wir gehen zu Renate!»
Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 17 Uhr bis 1 Uhr, Freitag und Samstag 17 Uhr bis 3 Uhr.