Der frühere tunesische Präsident Zine al-Abidine Ben Ali und sein Umfeld haben sich der Weltbank zufolge zu Regierungszeiten fast ein Viertel der Gewinne der Privatwirtschaft in die eigene Tasche gesteckt. In 20 Jahren kamen bis zu 50 Milliarden Dollar zusammen.
Die frühere tunesische Führung nutzte Marktregeln für Firmen und Investitionen zu ihren Gunsten aus, wie aus einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht der Weltbank hervorgeht. Über ein Netzwerk an Unternehmen, das direkt unter Ben Alis Kontrolle stand, soll der Clan in den über 20 Jahren seiner Macht so bis zu 50 Milliarden Dollar abgezweigt haben.
Der Weltbank zufolge wurden 21 Prozent der Profite des Privatsektors veruntreut. Der Bericht listet 220 Firmen auf, die unter der Kontrolle des früheren Präsidenten und seiner Familie standen, darunter aus der Telekommunikation, der Bauindustrie, der Auto- und der Nahrungsmittelbranche.
Ben Ali war Mitte Januar 2011 gestürzt worden. Die Revolution in Tunesien löste damals den Arabischen Frühling aus, in dem sich die Menschen in mehreren arabischen Ländern gegen ihre autokratische Führung auflehnten. In der Schweiz sind rund 60 Millionen Franken blockiert.