Belinda Bencic steht beim Premier-Turnier in Toronto im Halbfinal. Die 18-jährige Ostschweizerin lässt der Weltnummer 6 Ana Ivanovic in 89 Minuten mit 6:4, 6:2 keine Chance.
Bencic startete nahezu perfekt und führte innert kürzester Zeit 2:0, In den folgenden drei Games konnte sie jedoch ihre Chancen nicht nützen. Trotz Spielbällen in jedem Game – insgesamt neun – wendete Ivanovic das Blatt und ging 3:2 in Führung. Der Teenager aus dem Kanton St. Gallen blieb jedoch ruhig und konterte auf eindrückliche Weise. Einen erneuten Breakvorsprung zum 4:3 musste sie nochmals hergeben, ein zweites Mal liess sie sich jedoch nicht bitten. Bei 5:4 servierte sie ganz cool zum Satzgewinn aus.
Danach war Bencic nicht mehr zu stoppen. Mit Ivanovic, der Turniersiegerin 2006 (im Final gegen Martina Hingis, die aktuelle Mentorin von Bencic), bezwang sie im vierten Spiel in der kanadischen Metropole nach Eugenie Bouchard, Caroline Wozniacki und Sabine Lisicki die vierte Spielerin, die bereits mindestens einmal in einem Grand-Slam-Final stand. Bencic zog schnell auf 4:0 davon, und obwohl sie sogar drei Chancen zum 5:0 ausliess, zeigte sie keinerlei Anzeichen von Nervosität. Nach nicht einmal ganz eineinhalb Stunden verwertete sie ihren zweiten Matchball zum 6:4, 6:2.
Die Schweizerin überzeugte auf der ganzen Linie. Sie schlug 27 Winner und beging nur 14 unerzwungene Fehler. Am Netz gewann sie beeindruckende zehn von zwölf Punkten. Erst beim bereits fast aussichtslosen Stand von 4:6, 1:5 kam die Serbin erstmals zu einem Aufschlagspiel, in dem Bencic keine Breakmöglichkeit hatte.
«Das war der vierte super Match hier», sagte die Aufsteigerin des letzten Jahres strahlend. «Heute habe ich wahnsinnig gespielt.» Im Halbfinal wird die Hürde nochmals höher. Bencic trifft in der Nacht auf Sonntag auf Serena Williams, die Dominatorin der Frauentour. «Ich werde mit Martina sicher eine gute Taktik ausarbeiten», versprach sie.
Dies wird auch nötig sein. In der bisher einzigen Begegnung gegen Williams gewann Bencic vergangenes Jahr in Madrid nur drei Games. Das war allerdings gegen Ivanovic im zuvor einzigen Duell genauso.