Mehr als fünf Monate nach der Havarie des Kreuzfahrtschiffs „Costa Concordia“ hat laut einem Medienbericht dessen Bergung begonnen. Die Experten der US-Firma Titan Salvage und des italienischen Unternehmens Micoperi, die mit der Bergung beauftragt wurden, wollen das Wrack zunächst mit Drahtseilen auf dem Meeresboden verankern.
Damit soll verhindert werden, dass es sich bewegt. Etwa 100 Arbeiter werden eingesetzt, um die gekenterte „Costa“ am Meeresgrund zu sichern und dann mit Hilfe von Containern und Kränen aufzurichten. Dann soll das Schiff in einen italienischen Hafen geschleppt werden.
„Die Bergung des Schiffswracks soll ein Jahr dauern, doch wir hoffen, dass wir die Arbeiten schon einige Monate früher beenden können“, sagte Silvano Bartolotti, Inhaber der Firma Micoperi, der römischen Tageszeitung „La Repubblica“ am Mittwoch.
Die Herausforderung für die Firma ist gigantisch. Das Schiff wiegt leer so viel wie 100 Boeing 747. Die Firma Micoperi greift auf ihr Know-How beim Bau von Ölplattformen zurück.
Bei der Havarie des 290 Meter langen Kreuzfahrtschiffes am 13. Januar kamen 30 Menschen ums Leben. Zwei gelten immer noch als vermisst. Die „Costa Concordia“ hatte vor der Toskana-Insel Giglio einen Felsen gerammt und war mit mehr als 4200 Personen an Bord gekentert.
Kapitän Francesco Schettino steht seither unter Hausarrest. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm mehrfache fahrlässige Tötung, Havarie und Verlassen seines Schiffes während der nächtlichen Evakuierung vor.