Mit der Weltpremiere des Grönland-Dramas «Nobody Wants the Night» mit Juliette Binoche ist am Donnerstagabend die 65. Berlinale eröffnet worden. In den nächsten zehn Tagen werden 441 Filme aus 72 Ländern gezeigt. Die Schweiz ist mit einer Koproduktion im Wettbewerb.
Der Eröffnungsfilm der spanischen Regisseurin Isabel Coixet ist inspiriert von einer wahren, dramatischen Lebensgeschichte. Oscar-Preisträgerin Binoche («Clouds of Sils Maria») spielt darin Josephine Peary, die im Jahr 1908 ihrem Mann, dem berühmten Arktis-Forscher Robert Peary, ins ewige Eis nachreist.
Zu dem Festival werden Stars wie Nicole Kidman, Robert Pattinson, Natalie Portman, Helen Mirren, James Franco und Ian McKellen erwartet.
Der Präsident der Jury, US-Regisseur Darren Aronofsky («Black Swan»), stellte am Donnerstag zum Festival-Auftakt sein Team vor. «Wir verstehen uns schon jetzt prima!», sagte er. Jury-Mitglieder sind der deutsche Schauspieler Daniel Brühl, die französische Darstellerin Audrey Tautou, der US-Autor, Regisseur und Produzent Matthew Weiner, die US-Produzentin Martha De Laurentiis, der koreanische Regisseur Bong Joon-ho und die peruanische Regisseurin Claudia Llosa. Das Gremium gibt seine Entscheidungen am 14. Februar bekannt.
Schweiz darf teilhaben
Insgesamt bewerben sich 19 Filme aus aller Welt um den Goldenen und die Silbernen Bären. Die Schweiz ist gemäss Swiss Films mit «Vergine giurata» der italienischen Regisseurin Laura Bispuri vertreten, der unter anderem vom Tessiner Fernsehen mitproduziert wurde. Teilhaben darf die Schweiz auch am Wettbewerbsbeitrag «Als wir träumten» des Deutschen Andreas Dresen, spielt doch darin der Schweizer Joel Basman eine der Hauptrollen.
Besonders stark ist die Schweiz aber in der Sektion «Panorama». Dort sind Stina Werenfels‘ «Dora oder die sexuellen Neurosen unserer Eltern» und Samirs 3D-Familiendoku «Iraqi Odyssey» zu sehen. Dazu kommen acht Schweizer Filme in kleineren Sektionen. Unter anderem zeigt Ursula Meier in der Sektion «Generation K+» den Kurzfilm «Kacey Mottet Klein, naissance d’un acteur» über den Jungstar aus ihren Filmen «Home» und «Sister».
Als «Shooting Star des Jahres» ist der Basler Sven Schelker an die Berlinale geladen worden. Er spielte im Doku-Drama «Der Kreis» seine erste Filmrolle. Der 25-Jährige ist Ensemblemitglied am Thalia Theater Hamburg. Die «Shooting Star»-Plattform an der Berlinale ermöglicht jungen Schauspielern neue Engagements im Film. Carlos Leal beispielsweise wurde dort 2005 für eine Nebenrolle im Bond-Film «Casino Royale» entdeckt.
Warten auf Grey
Wim Wenders («Pina», «Der Himmel über Berlin») wird dieses Jahr mit dem Ehrenbären ausgezeichnet. Er zeigt seinen neuen Film «Every Thing Will Be Fine» mit James Franco und Charlotte Gainsbourg, den einzigen 3D-Film im Wettbewerb, ausser Konkurrenz.
Für Aufregung sorgte schon im Vorfeld die Premiere der Bestseller-Verfilmung «Fifty Shades of Grey» mit den Jungstars Dakota Johnson und Jamie Dornan. Der Streifen wird am 11. Februar als internationale Premiere gezeigt. Tags darauf startet er in den Kinos.