Berlusconi relativiert Äusserung zu erneuter Kandidatur 2013

Der ehemalige italienische Regierungschef Silvio Berlusconi hat seine Ankündigung einer erneuten Kandidatur für das Amt des Ministerpräsidenten relativiert. Falls der derzeitige Regierungschef Mario Monti als Chef einer breiten Mitte-Rechts-Koalition noch einmal antreten werde, werde er selbst „einen Schritt zurücktreten“.

"Keine persönlichen Ambitionen": Silvio Berlusconi (Archiv) (Bild: sda)

Der ehemalige italienische Regierungschef Silvio Berlusconi hat seine Ankündigung einer erneuten Kandidatur für das Amt des Ministerpräsidenten relativiert. Falls der derzeitige Regierungschef Mario Monti als Chef einer breiten Mitte-Rechts-Koalition noch einmal antreten werde, werde er selbst „einen Schritt zurücktreten“.

Dies sagte Berlusconi am Mittwoch bei einer Buchvorstellung in Rom. Dann werde er sich um seine Partei Volk der Freiheit (PDL) kümmern. „Ich habe keine persönlichen Ambitionen“, sagte der 76-jährige Milliardär und Medienunternehmer.

Berlusconis Partei hatte vergangene Woche der Regierung Monti die Unterstützung im Parlament entzogen. Anschliessend teilte er mit, er strebe nach den Parlamentswahlen im Frühjahr erneut das Amt des Regierungschefs an.

Daraufhin kündigte Monti am Samstag in einem Gespräch mit Staatschef Giorgio Napolitano wegen der nachlassenden Unterstützung im Parlament für seine Sparpolitik seinen baldigen Rückzug an.

Berlusconis Ankündigung war auch international mit Bestürzung aufgenommen worden. Im November 2011 hatte er unter dem Druck der Schuldenkrise sein Amt als Regierungschef niederlegen müssen. In den vergangenen 20 Jahren war Berlusconi bereits mehrere Male Ministerpräsident.

Der 76-Jährige wird in mehreren Verfahren von der italienischen Justiz belangt. Im Oktober wurde er wegen Steuerbetrugs in erster Instanz zu einer Haftstrafe verurteilt, ausserdem wurde ihm für die Dauer von mehreren Jahren die Ausübung öffentlicher Ämter untersagt.

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