Der erste Cupsieger nach 43 Jahren Unterbruch heisst SC Bern. Die favorisierten Berner gewinnen in der ausverkauften PostFinance-Arena den Final gegen die Kloten Flyers mit 3:1.
Die Berner sicherten sich damit den Pokal des wieder lancierten Wettbewerbs zum zweiten Mal nach 1965. Das Team von Trainer Guy Boucher löste Genève-Servette als Titelhalter ab. Die Genfer hatten 1972 den letzten Final (gegen Ambri-Piotta) für sich entschieden. Bernard Giroud, der damalige Captain von Servette, überreichte die Trophäe an den SCB. Auch finanziell lohnte sich der Cupsieg für den SCB. Dank den Einnahmen aus Ticketing und Catering sowie dank der Siegprämie (total 225’000 Franken) dürften die Berner einen Gewinn von deutlich mehr als einer halben Million Franken davontragen. Kloten durfte immerhin eine Prämie von 165’000 Franken entgegen nehmen. Einen Wermutstropfen gab es dennoch: Nati-Stürmer Christoph Bertschy erlitt nach einem Zweikampf mit Patrick von Gunten eine Hüftverletzung und konnte die Partie nicht beenden. Für ihn ist die Saison höchstwahrscheinlich zu Ende.
Im Final in der mit 17’131 Zuschauern vollen Halle war bereits nach gut 23 Minuten alles klar. Der SCB führte die Entscheidung mit drei Toren innerhalb von 280 Sekunden herbei. Erst verwertete Bud Holloway, der nach fünf Wochen Pause sein Comeback gab, 90 Sekunden vor der ersten Pause einen Direktschuss nach einem Bully zur Führung, dann erhöhten Simon Moser und Tristan Scherwey innerhalb von 53 Sekunden auf 3:0. Moser traf im Nachdrücken, Scherwey profitierte von einem Missgeschick von Gian-Andrea Randegger, der den Puck via Schlittschuh ins eigene Tor ablenkte.
Von einem (5:1-)Auswärtscoup gegen den SCB wie im letzten Direktduell der Meisterschaft waren die kriselnden Kloten Flyers meilenweit entfernt. Von den leistungsmässigen Fortschritten, die vor der Nationalmannschafts-Pause zu erkennen waren, war lange Zeit wenig zu sehen. Die Reaktion in Form eines Treffers kam erst in der 50. Minute durch einen Weitschuss von Robin Leone, der bereits im Viertel- und Halbfinal getroffen hatte. Mehr als dieses Ehrentor war für das Team von Trainer Sean Simpson in einer Partie mit Playoff-Charakter nicht zu holen.
Der Abend hatte für Kloten bereits schlecht begonnen. Wegen eines Unfalls und eines Brandausbruchs wurde der Gubrist-Tunnel gesperrt; die Zürcher blieben auf der Anreise vorübergehend im Stau stecken. Mit erheblicher Verzögerung trafen die Flyers dann aber dennoch in Bern ein; die Anspielzeit musste um eine Viertelstunde hinausgeschoben werden.
Bern – Kloten Flyers 3:1 (1:0, 2:0, 0:1)
PostFinance-Arena, Bern. – 17’131 Zuschauer (ausverkauft). – SR Kurmann/Massy, Fluri/Kaderli. – Tore: 19. Holloway (Plüss) 1:0. 23. (22:17) Moser (Ritchie) 2:0. 24. (23:10) Scherwey 3:0. 50. Leone (Stancescu, Dupont) 3:1. – Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Bern, 4mal 2 Minuten gegen die Kloten Flyers.
Bern: Bührer; Jobin, Furrer; Beat Gerber, Blum; Krueger, Gragnani; Flurin Randegger; Bertschy, Plüss, Scherweys; Rüfenacht, Gardner, Joensuu; Holloway, Ritchie, Moser; Pascal Berger, Reichert, Alain Berger; Loichat.
Kloten Flyers: Martin Gerber; von Gunten, Back; Dupont, Vandermeer; Schelling, Frick; Gian-Andrea Randegger; Guggisberg, Bieber, Bodenmann; Lemm, Mueller, Hollenstein; Stancescu, Liniger, Leone; Casutt, Kellenberger, Bühler; Praplan.
Bemerkungen: Bern ohne Kobasew (verletzt), Cloutier, Kreis und Müller (alle überzählig), Kloten Flyers ohne Jenni, Murray, Santala, Stoop und Andersson (alle verletzt). Bertschy mit Hüftverletzung ausgeschieden (31.). Lemm verletzt ausgeschieden (55.). Timeout Kloten Flyers (58:14). Kloten Flyers von 57:38 bis 58:04 und ab 58:13 ohne Torhüter.