Der SC Bern (gegen Jyväskylä) und Lugano (gegen die ZSC Lions) legen im Achtelfinal der Champions Hockey League mit 3:2-Heimsiegen vor. Fribourg spielt auswärts in Kuopio 1:1 unentschieden.
Im ersten Schweizer Champions-League-Duell verschaffte sich Lugano mit einem 3:2-Sieg in Lugano einen kleinen Vorteil. Mit zwei Toren im Mitteldrittel wendeten Chiesa und Klasen die Partie. Die ZSC Lions verpassten in Lugano eine bessere Ausgangslage für die Viertelfinalqualifikation in der Champions Hockey League auf eher ärrgerliche Weise. Sie konnten die Pace aus dem ersten Drittel nicht aufrecht erhalten und gaben so eine 2:0-Führung aus den Händen.
Lugano verdiente sich den Heimsieg durch eine klare Leistungssteigerung ab dem mittleren Abschnitt. Auf die erstmalige Führung durch Linus Klasen in der 29. Minute konnten die Zürcher nicht mehr reagieren. Er schloss eine schöne schwedische Kombination nach der Vorarbeit des langsam besser in Form kommenden Patrik Zackrisson ab. Erst vier Minuten zuvor hatte Verteidiger Alessandro Chiesa ausgeglichen und damit den Fehlstart der Tessiner vergessen gemacht.
Im ersten Drittel hatten nämlich fast nur die Gäste aus Zürich gespielt und waren durch einen Doppelschlag von David Rundblad und Roman Wick (13./14.) verdient in Führung gegangen. Noch vor der Pause war Grégory Hofmann der glückliche Anschlusstreffer gelungen.
Nach dem 3:2 stand das Team von Doug Shedden dem 4:2 näher als die Lions dem Ausgleich. Kurz vor der zweiten Pause scheiterte Maxim Lapierre mit einem Penalty an Lukas Flüeler, in den letzten 20 Minuten trafen Tony Martensson und Morris Trachsler zweimal nur den Pfosten. Vor dem Rückspiel am kommenden Mittwoch ist damit alles offen, das einzige Spiel in der diesjährigen Meisterschaft gewann der ZSC Ende September 4:1.
SCB-Sieg nach Fehlstart
Der SC Bern kam gegen die die Finnen aus Jyväskylä nach einem groben Fehlstart zu einem 3:2-Sieg und darf sich weiter Hoffnungen auf den Einzug in die Viertelfinals der Champions League machen. 31 Sekunden änderten in der Berner PostFinance-Arena alles: Nachdem sie fast eine halbe Stunde lang fast nur dem Puck hinterher gelaufen waren, machten die Berner aus einem 0:2-Rückstand ein 2:2 – und waren den Finnen in der Folge ebenbürtig. Ryan Lasch leitete die Wende mit einem grossen Solo über das gesamte Spielfeld und einem cleveren Abschluss ein, der kanadische Topksorer Mark Arcobello machte sie mit dem 3:2 gut drei Minuten später perfekt.
Er kenne den Gegner extrem gut, hatte Berns finnischer Coach Kari Jalonen vor dem Spiel versichert. Dennoch brauchten seine Spieler aber viel Zeit, um sich auf den Gegner einzustellen. In beiden Dritteln hatten die Finnen äusserst druckvoll begonnen und die Berner mit einem aggressiven Zweimann-Pressing kaum aus dem eigenen Drittel gelassen. Erst nach jeweils rund zehn Minuten konnte sie der SCB gegen den Viertletzten der finnischen Liga befreien.
In den ersten fünf Minuten hatte sich das Heimteam vor geschätzt 5000 Zuschauern (offiziell waren es 13’660, da die Saisonkarten eingerechnet wurden) gleich zwei Zweiminuten-Strafen eingehandelt – und beide Überzahlspiele nutzten die Finnen überzeugend aus. Danach herrschte aber Flaute. Im Schlussdrittel gingen beide Teams nicht mehr mit der letzten Überzeugung ans Werk, das Resultat lässt für das Rückspiel beiden alle Chancen.
Fribourg wahrte Chancen
Fribourg-Gottéron zeigt in der Champions League weiterhin sein Sonntagsgesicht. In Kuopio trotzte der Zweitletzte der NLA dem finnischen Meisterschaftszweiten KalPa Kuopio ein 1:1 unentschieden ab. Gottéron wahrte sich so alle Chancen auf die Viertelfinal-Qualifikation. Das Rückspiel in Freiburg findet nächsten Dienstag statt. Entscheidend für das positive Resultat im hohen Norden waren Ersatzgoalie Denis Saikkonen und Topskorer Julien Sprunger.
Saikkonen, ein 23-jähriger finnisch-schweizerischer Doppelbürger, hielt insgesamt 26 Schüsse und war vor allem im ersten Drittel, als die Finnen vehement auf die Führung drückten, ein Bollwerk. So erhielt Sprunger viereinhalb Minuten vor Schluss die Möglichkeit, zum 1:1 auszugleichen. Mit einem 1:1 war Fribourg bereits vom Hinspiel der Sechzehntelfinals in Kosice zurückgekehrt.
Telegramme
Lugano – ZSC Lions 3:2 (1:2, 2:0, 0:0)
5439 Zuschauer. – SR Harnebring/Ohlund (SWE), Castelli/Obwegeser. – Tore: 13. (12:55) Rundblad 0:1. 14. (13:12) Wick 0:2. 20. (19:30) Hofmann (Bürgler, Brunner) 1:2. 25. Chiesa (Sondell, Zackrisson) 2:2. 29. Klasen (Zackrisson) 3:2. – Strafen: je 4mal 2 Minuten.
Lugano: Merzlikins; Chiesa, Wilson; Hirschi, Sondell; Vauclair, Ulmer; Sartori; Lapierre, Zackrisson, Bertaggia; Bürgler, Martensson, Klasen; Brunner, Morini, Hofmann; Walker, Gardner, Reuille.
ZSC Lions: Flüeler; Blindenbacher, Marti; Rundblad, Geering; Seger, Guerra; Siegenthaler; Wick, Sjögren, Herzog; Nilsson, Shannon, Kenins; Chris Baltisberger, Trachsler, Bachofner; Bärtschi, Schäppi, Miranda.
Bemerkungen: Lugano ohne Furrer, Fontana und Sannitz, die ZSC Lions ohne Thoresen, Cunti, Hächler, Suter, Karrer und Diem (alle verletzt). Flüeler hält Penalty von Lapierre (39.). Pfostenschüsse: Martensson (45.), Trachsler (55.).
Bern – JYP Jyväskylä 3:2 (0:2, 3:0, 0:0)
13’660 Zuschauer. – SR Gebei (HUN)/Pesina (CZE), Kaderli/Kovacs. – Tore: 3. Suomela (Tuppurainen, Nattinen/Ausschluss Jobin) 0:1. 5. Niku (Hytönen/Ausschluss Plüss) 0:2. 29. (28:09) Lasch 1:2. 29. (28:40) Moser (Rüfenacht, Arcobello) 2:2. 32. Arcobello (Noreau, Ebbett) 3:2. – Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Bern, 3mal 2 Minuten gegen Jyväskylä.
Bern: Genoni; Untersander, Blum; Noreau, Gerber; Jobin, Kamerzin; Krueger, Kreis; Rüfenacht, Arcobello, Moser; Lasch, Plüss, Scherwey; Bodenmann, Ebbett, Randegger; Berger, Macenauer, Müller; Ebbett, Bodenmann, Kamerzin.
JYP Jyväskylä: Tuokkola; Vaimio, Pulli; Yonkman, Niku; Vaakanainen, Kalteva; Kuukka; Hotakainen, Pihlman, Kolehmainen; Hytönen, Tavi, Turkulainen; Rooba, Kanninen, Salmio; Suomela, Tuppurainen, Nättinen.
Bemerkungen: Bern ohne Hischier und Reichert, Jyväskylä ohne Louhivaara (alle verletzt).
KalPa Kuopio – Fribourg-Gottéron 1:1 (0:0, 1:0, 0:1)
2169 Zuschauer. – SR Hejduk/Hribik (CZE), Neva/Sormunen (FIN). – Tore: 38. Mankinen (Riikola/Ausschluss Chavaillaz) 1:0. 56. Sprunger (Rathgeb, Mottet) 1:1- Strafen: 3mal gegen Kuopio, 7mal 2 Minuten gegen Fribourg.
KalPa Kuopio: Godla; Timonen, Leskinen; Mikkola, Lukka; Riikola, Sopänen; Piipponen, Ruuskanen; Keränen, Ruuttuu, Rissanen; Jokinen, Sebok, Mankinen; Junnila, Mutanen; Myttynen; Pitkänen, Nuutinen.
Fribourg-Gottéron: Saikkonen; Picard, Rathgeb; Stalder, Leeger; Maret, Chavaillaz; Fuchs, Chiquet; Bykow, Sprunger, Mottet; Neukom, Neuenschwander, Rivera; Gustafsson, Schmutz, Mauldin; Marchon.
Bemerkungen: Fribourg ohne Cervenka, Abplanalp, Ritola, Kienzle, Schilt, Fritsche (alle verletzt) und Conz (Ersatzgoalie). Pfostenschuss: Neukom (47.).