Die Berner Fachhochschule zieht den französischen Autobauer Renault in den Abgas-Skandal-Strudel. Deren Abgasprüfstelle hat im Auftrag der Deutschen Umwelthilfe (DUH) die Stickstoff-Emissionen eines Renault Espace untersucht.
Die Testergebnisse zeigten 13 bis 25 Mal höhere Stickoxid-Emissionen als nach geltendem EU-Standard Euro 6 erlaubt, teilte die DUH am Dienstag mit. Der DUH zufolge waren die Abgasmessungen des Renault-Espace bei fünf Tests mit warmen Motor deutlich erhöht.
Dabei habe sich ein bestimmtes Muster ergeben. «Nur wenn er in einer ganz bestimmten Form auf die am Folgetag stattfindende Prüfung vorbereitet wurde, bestand er diese mit Bravour. Alle Abweichungen in der Vorkonditionierung beziehungsweise Tests mit warmem statt kaltem Motor führten zu Dieselabgaswerten, die wir in dieser Höhe noch nie gemessen haben», sagte Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch.
Die DUH forderte das deutsche Verkehrsministerium zu behördlichen Nachprüfungen zu diesen Ergebnissen sowie zu einem bereits vor einem Monat übermittelten Bericht über einen Opel-Zafira-Diesel auf. Zudem gab sie weitere Tests an deutschen und ausländischen Diesel-Pkw in Auftrag.
Renault äusserte sich zunächst nicht dazu. Die GM-Tochter Opel hatte im Oktober die DUH-Vorwürfe über gravierende Abweichungen bei Stickoxidwerten zurückgewiesen.