Führungswechsel beim Berner Puppen Theater: Karin Wirthner und Frank Demenga übernehmen die traditionsreiche Bühne in der Berner Altstadt. Sie wollen weiterhin grosse und kleine Kinder begeistern, aber auch Puppentheater für Erwachsene anbieten.
Dazu gehören Dramen und Komödien aus der Theaterliteratur, ebenso Projekte aus dem Genre des Science Fiction. Denn die Produktionen an der Gerechtigkeitsgasse sollen nicht einfach nur «härzig» sein, sondern auch tiefsinnig, wie Frank Demenga am Mittwoch in dem Gewölbekeller sagte.
Er ist professioneller Schauspieler, genau wie Karin Wirthner. Die beiden sind seit Jahren mit einer eigenen Truppe – dem Theater Arthea – unterwegs. Nun kommt mit dem Puppen Theater ein weiteres Projekt hinzu.
Die Bühne besteht seit 1980, geführt wurde sie seit 1992 von Monika Demenga – Franks Schwester – und von Hans Wirth. Die beiden haben seither mehr als 300’000 grosse und kleine Besucher in ihrem Theater begrüsst.
Bekannt ist vor allem «D‘ Wiehnachtsgschicht», die seit zwei Jahrzehnten vor vollbesetzten Rängen gespielt wird. Monika Demenga und Hans Wirth werden sie weiterhin spielen und auch sonst mit eigenen Inszenierungen zu sehen sein.
Ihre Nachfolger müssen einstweilen ohne Subventionen der Stadt auskommen, da diese nicht übertragbar sind. Dass Bern ein Puppentheater braucht, steht für die Betreiber der Bühne in der Altstadt aber ausser Frage.
Sie erinnern an die Worte der Schauspielkritikerin Elisabeth Brock-Sulzer: Eine Stadt sei erst dann eine Theaterstadt, wenn sie auch dem Marionettentheater einen festen Platz einräume. «Denn die Marionetten sind eine, wenn nicht sogar die kräftigste Urform des Theaters.»
Puppentheater mit fester Bühne gibt es nur wenige in der Schweiz. Nach Auskunft der Berner Betreiber gibt es solche Institutionen noch in Zürich, Winterthur, St. Gallen, Basel und Genf.