Die Stimmung in den Führungsetagen chinesischer Industrieunternehmen wird wieder etwas besser. Im Mai stieg der Einkaufsmanagerindex von 50,6 im Vormonat auf 50,8, wie der Einkaufs- und Logistikverband (CFLP) nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Xinhua am Samstag in Peking mitteilte.
CFLP-Analyst Zhang Liqun wertete den Anstieg des Index als positives Signal. Der moderate Anstieg zeige, dass sich die Wirtschaft stabilisiere, zitierte ihn Xinhua. «Es könnte sein, dass es den grossen Staatsunternehmen etwas bessergeht», vermutete der Ökonom Ma Xiaoping des Bankhauses HSBC im «Wall Street Journal».
Trotz des gesunkenen Wertes für April liegt der Index insgesamt seit acht Monaten in Folge über der Schwelle von 50, wo Expansion beginnt. Im ersten Quartal dieses Jahres war Chinas Wirtschaft mit 7,7 Prozent aber langsamer gewachsen als erwartet. Im vergangenen Jahr lag das Wachstum mit 7,8 Prozent auf dem niedrigsten Stand seit 13 Jahren.
Zuletzt hatten Experten die Aussicht für Chinas Wirtschaft in diesem Jahr gedämpft. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hatte am Mittwoch seine Prognose für dieses Jahr von 8 Prozent auf 7,75 Prozent. Damit lag sie jedoch immer noch über der offiziellen Vorgabe von 7,5 Prozent.
Im Vergleich zu Europa und den USA erscheinen solche Wachstumszahlen bemerkenswert, doch sind sie für ein Schwellenland wie China mit seinem Nachholbedarf nicht hoch.