Beim Industriekonzern Sulzer sind im vergangenen Jahr deutlich mehr Bestellungen für Pumpen und andere Anlagen eingegangen als noch im Vorjahr. Das Unternehmen steigerte den Bestelleingang im bereinigten Jahresvergleich um 13,7 Prozent auf 3,57 Mrd. Franken.
Wäre der Franken nicht so stark, wäre der Bestelleingang sogar auf über 4 Mrd. Fr. gestiegen. Der negative Umrechnungseffekt habe rund 447 Mio. Fr. betragen, teilte der Konzern am Donnerstag mit. Nominal, das heisst ohne Bereinigung um Währungseinflüsse, Zukäufe und Devestitionen, wuchs der Bestelleingang um 8,4 Prozent. 2010 kam der Bestelleingang auf 3,29 Mrd. Fr. zu liegen.
Auf die Rentabilität soll die Frankenstärke aber keinen Einfluss haben, da die globale Ausrichtung dem Unternehmen eine natürliche Absicherung bringt, wie es weiter hiess. Den Jahresabschluss und Geschäftsbericht präsentiert das Winterthurer Traditionsunternehmen am 23. Februar.
Grossaufträge im ersten Halbjahr
Mehrere Grossaufträge im Segment Öl und Gas vor allem im ersten Halbjahr, aber auch die Automobilindustrie, die Luftfahrtindustrie und die weiteren Industriemärkte hätten stark zur Bestellungs-Zunahme beigetragen, teilte Sulzer weiter mit.
Weniger stark nahmem die Bestellungen aus der Kohlenwasserststoff verarbeitenden Industrie und im Raffineriegeschäft zu. Schwächere Eingänge verzeichnete Sulzer auch bei AKW-Projekten, die nach der Katastrophe im japanischen Fukushima nur zögerlich angegangen werden.
Die Turbulenzen an den Finanzmärkten sorgten laut dem Unternehmen lediglich im Herbst für einen Dämpfer beim Bestelleingang. Geografisch wuchs der Bestelleingang sowohl in Europa wie auch in Nordamerika und in den aufstrebenden Märkten etwa in Asien.
Bescheidenes Wachstum erwartet
Zum Wachstum trugen auch Zukäufe mit Bestellungen in der Grössenordnung von rund 273 Mio. Fr. bei. Namentlich kaufte Sulzer für rund 860 Mio. Fr. die im Abwassergeschäft tätige Cardo Flow Solutions aus Schweden. Ende Juli wurde der Kauf abgeschlossen.