Englands Topklub Manchester City unterliegt beim französischen Tabellenführer AS Monaco im Achtelfinal-Rückspiel 1:3. Den Monegassen ist heuer alles zuzutrauen.
Der Tabellenführer der Ligue 1 hat am Mittwoch in der Champions League Historisches geschafft. Erstmals gelang einer Mannschaft nach fünf erhaltenen Gegentoren im Hinspiel (3:5) noch das Weiterkommen. «Wir haben den besten Angriff in Europa», meinte Monacos Coach Leonardo Jardim. Der Blick auf die Statistik unterstreicht das.
Monaco traf in der Liga in 29 Spielen gleich 84 Mal, insgesamt wurden diese Saison 126 Pflichtspieltore erzielt. Das ist auch der Hauptgrund, warum die Jardim-Truppe drauf und dran ist, die Vorherrschaft von Paris St-Germain in Frankreich zu durchbrechen. Der Champion der vergangenen vier Jahre hat neun Runden vor Schluss drei Punkte Rückstand. Für den siebenfachen Champion wäre es der erste Meistertitel seit 2000. Zudem sind im Cup (Viertelfinal) und Liga-Cup (Final) noch weitere Triumphe möglich.
«Unsere Stärke diese Saison ist, dass wir keine Angst haben, nach vorne zu spielen», nannte Offensivspieler Bernardo Silva das Erfolgsrezept. Ihrer Offensiv-Philosophie war Monaco schon im Duell in England treu geblieben. In der Heimpartie überzeugten die Gastgeber trotz des Fehlens von Stürmerstar Radamel Falcao vor allem vor der Pause. «In der ersten Hälfte haben sie kaum den Ball gesehen», betonte Jardim. In der zweiten Hälfte sei es dann schwieriger gewesen. «Wir haben uns aber den Sieg und wenn man beide Spiele analysiert, auch die Viertelfinal-Qualifikation verdient», meinte der überglückliche 42-jährige Portugiese.
Das sahen auch seine Spieler nach einem der zweittorreichsten Duelle der Geschichte in der K.o.-Phase so. «Das Weiterkommen hatte nichts mit Glück zu tun, wir haben sehr viel Aufwand betrieben und sind daher sehr stolz», sagte Tiemoué Bakayoko. Der 22-jährige Franzose sorgte für das entscheidende dritte Tor (77.), nachdem zuvor der 18-jährige Kylian Mbappé (8.) und der 23-jährige Fabinho (29.) getroffen hatten.
Enttäuschende erste Saison für Guardiola
City war durch das 1:2 von Leroy Sane (71.) nur für wenige Minuten auf Aufstiegskurs. «Wir haben die erste Hälfte völlig verschlafen. Die zweite Hälfte war viel, viel besser, aber es war nicht genug», analysierte Coach Josep Guardiola. Er scheiterte zum ersten Mal überhaupt im Achtelfinal, nachdem er zuvor mit seinen Ex-Klubs Barcelona und Bayern München siebenmal zumindest die Halbfinals erreicht hatte. Dort war City auch in der vergangenen Saison, nun setzte es aber das vierte Achtelfinal-Aus in den letzten fünf Jahren ab.
Guardiolas erstes Jahr bei City wird daher als enttäuschendes in die Geschichte eingehen, da auch der Meisterzug für den Dritten abgefahren sein dürfte. Monaco konnte wie schon 1998 (Viertelfinal/Manchester United) und 2004 (Halbfinal/Chelsea), dem Jahr der bisher einzigen Finalteilnahme, in der K.o.-Phase einen englischen Topklub aus dem Weg räumen. «Ich hoffe, dass es nicht unsere letzte grosse Leistung war», sagte Jardim. Die Viertelfinals werden am Freitag in Nyon ausgelost. «Wir müssen uns vor niemandem fürchten», tönte Bakayoko.