In Griechenland führen Armut und Verzweiflung zu dramatischen Szenen: Am Mittwoch kam es bei der Ausgabe kostenloser Lebensmittel in Athen zu Rangeleien, bei denen ein Mann niedergetrampelt und verletzt wurde.
Als Tomaten und Lauch, die Bauern vor dem Landwirtschaftsministerium verteilten, zur Neige gingen, stürmten Dutzende Griechen auf einen Lastwagen zu und stiessen sich gegenseitig zur Seite.
Die im Fernsehen übertragenen Szenen wurden über Parteigrenzen hinweg mit Bestürzung aufgenommen. „Das macht mich wütend“, sagte Kostas Barkas, Abgeordneter der linken Partei Syriza. „Es ärgert mich, dass ein stolzes Volk nicht mehr genug zu Essen und zum Anziehen hat und nicht mehr über die Runden kommt.“
Die Bauern hatten in weniger als zwei Stunden 50 Tonnen an Lebensmitteln an Hunderte Menschen verteilt, die nach Jahren der Rezession nicht mehr alleine zurechtkommen.
„Es ist wirklich schwierig. Ich habe mir nie vorstellen können, hier einmal zu landen“, sagte die 65-jährige Panagiota Petropoulos, die von 530 Euro Rente allein 300 Euro für Miete zahlen muss.
Im Gegenzug für Milliarden-Hilfen von Europäischer Union (EU) und Internationalem Währungsfonds (IWF) hatte sich das Mittelmeerland zu drastischen Kürzungen bei Gehältern und Renten verpflichtet. Die Zahl der Arbeitslosen ist dramatisch gestiegen, der Lebensstandard dagegen deutlich gesunken.