Der Industriekonzern Sulzer weist nach der Umstrukturierung für das erste Halbjahr 2014 weniger Umsatz und eine rückläufigen Betriebsgewinn aus. Auch der Bestellungseingang ist rückläufig. Dank dem Erlös aus dem Verkauf der Oberflächenbeschichtungssparte Metco resultiert ein Reingewinn von 483,5 Mio. Franken.
Der Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft mit den drei Sparten Sparten Pumps Equipment (Pumpen und Zubehör sowie Ersatzteile), Roating Equipments Services (Wartungs- und Reparaturleistungen etwa für Turbinen, Kompressoren und Generatoren) sowie Chemtech ist dagegen ebenfalls rückläufig: Er beläuft sich auf 64,4 Mio. Franken, was gegenüber dem Vorjahr einem Minus von 12,6 Prozent entspricht.
Der Umsatz von Sulzer erreichte 1,492 Mrd. Franken, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Das ist auf vergleichbarer Basis ein Minus von 3,9 Prozent. Bereinigt um Währungseffekte sowie Zu- und Verkäufe berichtet Sulzer hingegen von einem leichten Plus von 1,2 Prozent.
Operatives Ergebnis sinkt
Das Betriebsergebnis (EBIT) ging um 10,4 Prozent auf 99,2 Mio. Fr. zurück. Die EBIT-Marge sank von 7,1 Prozent im Vorjahr auf nun 6,7 Prozent. Beeinflusst wurde das EBIT dabei sowohl in der vergangenen Jahreshälfte wie auch im Vergleichszeitraum von Restrukturierungskosten. Allerdings war die EBIT-Marge auch ohne diese rückläufig.
Nach Sparten aufgeschlüsselt weist Chemtech die beste Entwicklung des Ergebnisses aus. Dessen EBIT stieg um 14,3 Prozent auf 40,0 Mio. Franken. Pumps Equipment erreichte ein Betriebsergebnis von 43,4 Mio. Franken, was einem Minus von 7,9 Prozent gleichkommt. Rotating Equipment Services weist mit 24,1 Mio. Fr. ein Minus von 2,4 Prozent aus.
Rückläufige Bestellungen
Der Bestellungseingang von Sulzers Kerngeschäft ging um 8,9 Prozent auf 1,583 Mrd. Fr. zurück. Ohne Akquisitionen und in Lokalwährungen gerechnet betrug der Rückgang der Bestellungen 3,7 Prozent. Sulzer führt den schwächeren Bestellungseingang auf die niedrigere Nachfrage im zweiten Quartal im Vergleich zum «äusserst starken Vorjahresquartal» zurück.
Zudem habe die Verzögerung einiger Projekte in der Division Pumps in Nord-, Mittel- und Südamerika sowie in Europa den Bestellungseingang belastet. Sulzer geht indes davon aus, dass sich diese Projekte im zweiten Semester umsetzen liessen.
Der Verkauf der Beschichtungssparte Metco an OC Oerlikon war auf Mitte Jahr vollzogen worden, nachdem die Wettbewerbsbehörden grünes Licht gegeben hatten. Die Veräusserung beschert Sulzer einen Nettogewinn aus nicht fortgeführten Aktivitäten von 420,2 Mio. Franken.
Zuversichtlicher Konzernchef
Sulzer-Konzernchef Klaus Stahlmann zeigt sich für die nähere Zukunft einigermassen optimistisch. «Ich bin zuversichtlich für ein besseres Ergebnis im zweiten Semester als im ersten», sagte er in einer Telefonkonferenz.
Er bestätigte dabei den bisherigen Ausblick, wonach im Gesamtjahr 2014 auf vergleichbarer Basis mit einer leichten Zunahme von Umsatz und Bestellungseingang sowie einer leichten Verbesserung der Rentabilität zu rechnen sei.
Stahlmann bestätigte überdies Angaben vom Frühjahr, wonach Sulzer weiter auf der Suche nach Ergänzungsakquisitionen sei, sich aber auch die Option für grössere Übernahmen offen halte. Einige Übernahmeprojekte befänden sich derzeit in der Pipeline.