Die Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer spricht sich gegen eine Lockerung des Bankgeheimnisses für Schweizer Bankkunden aus. Zu diesem Befund kommt eine Umfrage des Westschweizer Wirtschaftsmagazins „Bilan“.
In der Deutschschweiz ist die Ablehnung stärker ausgeprägt als im französischsprachigen Landesteil. Während sich 48 Prozent der befragten Westschweizer gegen eine Lockerung des Schweizer Bankgeheimnisses für die einheimischen Steuerzahler aussprach, waren es unter den Deutschschweizern 55 Prozent.
Die landesweite Ablehnung betrug gemäss eines Vorausberichts, den die „Bilan“ am Dienstag publizierte, 54 Prozent. Das Marktforschungsinstitut Demoscope fragte im Januar über 1000 Personen, ob der Fiskus nicht nur bei Steuerbetrug, sondern auch bei Steuerhinterziehung Zugang zu Bankdaten erhalten soll.
Die Steuerhinterziehung, bei welcher der Steuerzahler vergisst, steuerpflichtiges Vermögen oder Einkommen zu deklarieren, gilt in der Schweiz bislang nicht als Straftatbestand. Nach dem Willen des Bundesrats sollen die Kantone in Zukunft aber auch beim Verdacht auf Steuerhinterziehung auf Bankdaten zugreifen können.
Mit einer Zustimmungsrate von rund zwei Dritteln sprachen sich die Befragten aber auch klar für ein schärferes Vorgehen gegen Steuerdelikte aus. In der Deutschschweiz fiel die Zustimmung mit 60 Prozent deutlich tiefer aus als in der Romandie, wo sich 75 Prozent der Befragten für eine konsequentere Ahndung von Steuerdelikten aussprachen.