Im Norden Nigerias sind bei Angriffen bewaffneter Unbekannter nach Angaben eines örtlichen Stammesführers in der Nacht zum Sonntag mindestens neun Menschen getötet worden.
Nach dem nächtlichen Angriff seien neun Tote und zwölf Verletzte gefunden worden, sagte ein Sprecher der christlichen Sayawa-Gemeinschaft. Er machte die muslimische Bevölkerungsgruppe der Hausa-Fulani für die Angriffe in der Stadt Tafawa Balew im nördlichen Bundesstaat Bauchi verantwortlich.
Ausgangssperre aufgehoben
In der Stadt Kano im Norden Nigerias wurde unterdessen die nach einer koordinierten Anschlagsserie verhängte 24-stündige Ausgangssperre teilweise wieder aufgehoben.
Da sich die Situation nach den Angriffen am Freitag wieder beruhigt habe, gelte die Ausgangssperre fortan nur noch von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang, teilte die Regierung des Bundesstaates Kano mit. Polizei und Armee errichteten zahlreiche Kontrollpunkte in der Stadt, deren Strassen am Sonntagmorgen weitgehend ausgestorben waren.
Bei einer Serie von Angriffen auf insgesamt acht Einrichtungen von Polizei und Behörden waren nach dem Freitagsgebet in Kano über 160 Menschen getötet worden. Zu den Angriffen bekannte sich die islamistische Sekte Boko Haram, die seit Jahren gewaltsam für die Errichtung eines islamischen Staats im mehrheitlich muslimischen Norden des Landes kämpft. Nach Angaben aus dem Umfeld von Präsident Goodluck Jonathan wollte der Staatschef am Sonntagnachmittag die Stadt besuchen.