So gut war eine Schweizer Biathlon-Staffel an einem Grossanlass noch nie. Ivan Joller, Benjamin Weger, Claudio Böckli und Simon Hallenbarter belegten an der WM in Ruhpolding den 7. Rang.
Im Weltcup war die Schweiz schon weiter vorne klassiert gewesen. Das beste Resultat wurde im Dezember 2007 in Hochfilzen mit einem 5. Platz erreicht. In dieser Saison machte es lange den Anschein, als ob der Substanzverlust nach den Rücktritten der Teamstützen Matthias Simmen und Thomas Frei zu gross sei. Ein 12. Platz war in drei Anläufen das höchste der Gefühle.
Benjamin Weger machte vor 28’000 Zuschauern mit der besten Abschnittszeit gleich sieben Positionen gut. Der 22-jährige Walliser übernahm von Startläufer Ivan Joller als Elfter und übergab als Vierter an Claudio Böckli. Der Zürcher Oberländer benötigte in seinem einzigen WM-Einsatz alle sechs Nachlader und fiel in den 7. Zwischenrang zurück. Schlussläufer Simon Hallenbarter gelang die beste Schiessleistung. Er benötigte nur einen Nachlader und damit noch einen weniger als Weger.
Norwegen glückte trotz eines Fehlstarts die erfolgreiche Titelverteidigung. Die letzte Niederlage an einem Grossanlass geht auf die WM 2008 zurück. Ausgerechnet Ole Einar Björndalen setzte die Verlängerung der Serie aufs Spiel. Der Rekord-Weltmeister und Startläufer musste in die Strafrunde. Björndalen übergab nur als 13., konnte dann aber zusehen, wie ihm seine drei Kollegen zum 18. WM-Titel verhalfen. Die Entscheidung fiel auf dem Schlussabschnitt. Während Emil Hegle Svendsen im Schiesstand makellos blieb, zeigte Martin Fourcade Nerven. Der Weltmeister im Sprint und in der Verfolgung musste fünfmal nachladen, Frankreich musste sich vor dem drittklassierten Gastgeber Deutschland mit Silber begnügen..
Resultate. Herren, 4 x 7,5 km: 1. Norwegen Björndalen, Brattsveen,Bö, Svendsen) 1:17:26,8 Std./1 Strafrunde und 7 Schiessfehler. 2. Frankreich (Beatrix, Simon Fourcade, Boeuf, Martin Fourcade) 29,7 Sek. zurück (0+10). 3. Deutschland (Schempp, Birnbacher, Greis. Peiffer) 53,0 (0+10). 4. Italien 1:28,9 (0+10). 5. Österreich 1:38,9 (0+3). 6. Russland 1:44,1 (1+12). 7. Schweiz (Ivan Joller, Benjamin Weger, Claudio Böckli, Simon Hallenbarter) 2:00,4 (0+13).