Biel bäumt sich auf

In der Serie zwischen Qualifikationssieger Zug und dem überraschenden Playoff-Teilnehmer Biel wird die Entscheidung vertagt.

Eric Beaudoin setzt sich gegen den Zuger Yannick Blaser durch (Bild: sda)

In der Serie zwischen Qualifikationssieger Zug und dem überraschenden Playoff-Teilnehmer Biel wird die Entscheidung vertagt.

Der EHC Biel kam in Spiel 4 zu einem 4:3-Heimsieg; der EV Zug kommt dafür am Samstag zu einem zusätzlichen Heimspiel.

Den Innerschweizern zu unterstellen, sie hätten sich gegen die Niederlage nicht heftig gewehrt und das dritte Viertelfinal-Heimspiel „gesucht“, wäre überhaupt nicht fair. Nur zu gerne hätte Zug die Serie in Biel beendet und sich danach auf die Halbfinalserie gegen den Zürcher SC vorbereitet. Stattdessen müssen sie am Samstag zu einem weiteren Heimspiel gegen die Seeländer antreten, mit denen sie diese Saison gerade in Heimspielen immer wieder grosse Mühe bekundeten.

Am Donnerstag sah es bis zur 50. Minute so aus, als ob dem EVZ der Durchmarsch in die Halbfinals gelingen würde. Die Zuger lagen zwar schon nach 13 Minuten mit 0:2 zurück, schafften dank zwei Powerplay-Toren von Josh Holden aber bis zur 36. Minute den Ausgleich und kontrollierten danach das Geschehen. Beide Teams agierten indes äusserst vorsichtig, Chancen blieben hüben wie drüben Mangelware.

Zur grossen Figur wurde schliesslich Philipp Wetzel, der linke Flügel der vierten Angriffsformation. Nur ein Goal war Wetzel zuvor in der ganzen Saison gelungen. Innerhalb von 161 Sekunden gelang Wetzel gegen Zug aber die entscheidende Tor-Doublette vom 2:2 zum 4:2. Wetzels Goals wurden ermöglicht von den Zuger Stars Josh Holden (sass vor dem 2:3 auf der Strafbank), Damien Brunner (sass beim 2:4 auf der Strafbank) und Goalie Jussi Markkanen, der bei beiden Gegentoren keine gute Figur machte. Das Team von Doug Shedden leistete sich in Spiel 4 viel zu viele Strafen; Biel realisierte daraus dreieinhalb Powerplay-Tore – dreieinhalb, weil Holden vor dem 2:3 zwar aufs Eis zurückkehren, aber bis zum Gegentor nicht mehr ins Geschehen eingreifen konnte.

Josh Holden realisierte fünf Minuten vor Schluss mit dem 3:4-Anschlusstreffer noch seinen fünften Hattrick auf Schweizer Eis, und in den Schlusssekunden konnte Zug nochmals mit sechs gegen vier Feldspieler anrennen, der neuerliche Ausgleich gelang indes nicht mehr. Der EHC Biel verschönerte damit seine bemerkenswerte Saison mit einem Playoff-Heimsieg – und darf weiter auf ein sportliches Wunder hoffen.

Biel – Zug 4:3 (2:1, 0:1, 2:1).

Eisstadion. – 5097 Zuschauer. – SR Mandioni/Rochette, Mauron/Tscherrig. – Tore: 12. Fröhlicher (Bordeleau, Miéville/Ausschlüsse Sven Lindemann, Wozniewski) 1:0. 13. Spylo (Miéville, Beaudoin/Ausschluss Wozniewski) 2:0. 20. (19:59) Holden (Damien Brunner, Metropolit/Ausschluss Marc Wieser) 2:1. 36. Holden (Wozniewski, Damien Brunner/Ausschluss Fröhlicher) 2:2. 50. Wetzel (Gloor, Peter) 3:2. 52. Wetzel (Chabada/Ausschluss Damien Brunner) 4:2. 56. Holden (Damien Brunner, Metropolit/Ausschluss Grieder) 4:3. – Strafen: 9mal 2 Minuten gegen Biel, 9mal 2 plus 10 Minuten (Wozniewski) gegen Zug. – PostFinance-Topskorer: Miéville; Damien Brunner.

Biel: Berra; Fröhlicher, Grieder; Gossweiler, Huguenin; Steinegger, Fey; Rouiller; Gaetan Haas, Bordeleau, Beaudoin; Chabada, Miéville, Spylo; Marc Wieser, Gloor, Truttmann; Tschantré, Peter, Wetzel; Zigerli.

Zug: Markkanen; Chiesa, Wozniewski; Helbling, Yannick Blaser; Andreas Furrer, Erni; Zubler; Björn Christen, Metropolit, Ruefenacht; Damien Brunner, Holden, Fabian Schnyder; Fabian Lüthi, Fabian Sutter, Sven Lindemann; Rossi, Oppliger, Lammer; Schneuwly.

Bemerkungen: Biel ohne Ehrensperger, Lauper, Wellinger, Kparghai (alle verletzt) und Preissing (überzähliger Ausländer), Zug ohne Corsin Camichel, Casutt, Patrick Fischer II (alle verletzt) und Pirnès (überzähliger Ausländer). – Timeout: Biel (59:35); Zug (55.).

Nächster Artikel