Biel erzwingt mit einem 3:1-Heimsieg gegen die ZSC Lions ein entscheidendes siebentes Spiel. Vorerst bleiben die Lions in der Favoritenrolle. Die Zürcher sind Experten in alles entscheidenden Spielen.
Die Seeländer zeigten im womöglich allerletzten Spiel im altehrwürdigen Bieler Eisstadion, das nach der Saison dem Erdboden gleichgemacht wird, nochmals eine berauschende Leistung. Biel erspielte sich schon im ersten Abschnitt leichte Vorteile. Im zweiten Drittel steigerte sich das Heimteam insbesondere in der Offensive nochmals. Dem Spielverlauf entsprechend ging Biel nach 30 Minuten durch Pär Arlbrandt in Führung, der eine Traumkombination erfolgreich abschloss. Im Schlussabschnitt gelang den ZSC Lions in Überzahl durch Verteidiger Patrick Geering der Ausgleich, aber auch von diesem Tiefschlag liessen sich die Seeländer nicht mehr vom Weg zum Sieg abbringen.
Das 2:1 gelang nach 52 Minuten Philipp Wetzel, einem Flügel der vierten Angriffsformation. Dieses Goal machte deutlich, dass Biel auch in das siebente Spiel am Samstagabend im Hallenstadion nicht ohne Chance steigen wird. Der kanadische Verteidiger Marc-André Bergeron leistete sich einen katastrophalen Fehlpass aus der eigenen Zone heraus. Wetzel fing das missglückte Zuspiel ab und erzielte backhand am verdutzten, schlecht aussehenden Zürcher Goalie Lukas Flüeler vorbei das zweite Bieler Goal. Das siegsichernde 3:1 gelang wieder Arlbrandt 16 Sekunden vor Schluss ins leere Tor.
Der Finish erinnerte an die Schlussphase letzten Samstag, als Biel in der eigenen Halle kurz vor Schluss ebenfalls 2:1 geführt hatte, dann aber mit einem Mann mehr auf dem Eis noch den Ausgleich hinnehmen musste. Wieder spielten die Lions in den letzten Sekunden beim Skore von 1:2 in Unterzahl, diesmal liessen sich die Bieler aber nicht mehr übertölpeln. Und der Zürcher SC muss froh sein, dass ihnen in Spiel 4 diese sensationelle Wende noch gelungen war. Ansonsten könnten die Bieler jetzt schon im Halbfinal stehen.
Das «Game 7» vom Samstagabend ist bereits die fünfte Finalissima für die ZSC Lions innerhalb von drei Jahren. Und immer gewannen die Lions: 2012 im Playoff-Final gegen Bern, 2013 im Viertelfinal gegen Davos, 2014 im Viertelfinal gegen Lausanne und im Halbfinal gegen Servette.
Biel – ZSC Lions 3:1 (0:0, 1:0, 2:1)
6123 Zuschauer. – SR Prugger/Vinnerborg, Kovacs/Wüst. – Tore: 30. Arlbrandt (Niklas Olausson, Herburger) 1:0. 45. Geering (Nilsson, Tallinder/Ausschluss Gaetan Haas) 1:1. 53. Wetzel 2:1. 60. (59:44) Arlbrandt (Niklas Olausson/Ausschluss Bergeron) 3:1 (ins leere Tor). – Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Biel, 3mal 2 Minuten gegen ZSC Lions. – PostFinance-Topskorer: Arlbrandt; Roman Wick.
Biel: Simon Rytz; Gossweiler, Wellinger; Cadonau, Fey; Untersander, Jelovac; Nicholas Steiner, Jecker; Tschantré, Peter, Rossi; Samson, Oliver Kamber, Spylo; Arlbrandt, Niklas Olausson, Herburger; Berthon, Gaetan Haas, Wetzel.
ZSC Lions: Flüeler; Geering, Blindenbacher; Tallinder, Siegenthaler; Bergeron, Schmuckli; Daniel Schnyder; Ryan Keller, Shannon, Roman Wick; Schäppi, Trachsler, Künzle; Bärtschi, Cunti, Nilsson; Chris Baltisberger, Jan Neuenschwander, Senteler; Malgin.
Bemerkungen: Biel ohne Ehrensperger, Rouiller (beide verletzt) und Umicevic (überzähliger Ausländer), ZSC Lions ohne Stoffel, Seger, Fritsche, Bastl (alle verletzt), Smith und Tabacek (beide überzählige Ausländer).