Eine sowjetische Raumkapsel aus den 70er Jahren hat für eine Million Euro (1,21 Mio. Franken) einen neuen Besitzer gefunden. Ein Telefonbieter ersteigerte in Brüssel die Kapsel namens Woswraschtschajemy Apparat («Rückkehr-Apparat»).
Das rund 1,9 Tonnen schwere Flugobjekt war zweimal unbemannt im Weltall und soll immer noch einsatzfähig sein. Das Kunstauktionshaus Lempertz hatte den Preis auf bis zu 1,4 Millionen Euro geschätzt.
Über die Identität des neuen Besitzers machte das Auktionshaus keine Angaben, nur, dass er aus Europa stamme. Die Raumkapsel absolvierte nach Angaben von Lempertz 1977 und 1978 zwei «Kosmos»-Raumfahrtmissionen und war Bestandteil des historischen Sowjet-Raumfahrtprogramms.
In dem Fluggerät, das 2,20 Meter hoch ist und einen Durchmesser von 2,80 Meter hat, finden bis zu drei Personen Platz. Zuletzt war die Kapsel im Besitz der US-Firma Excalibur Almaz, einer Firma, die auf kommerzielle Weltraumflüge spezialisiert ist.
Laut Lempertz war es die erste Versteigerung einer Raumkapsel in Europa. In New York habe aber bereits 2011 die sowjetische Raumkapsel Wostock 3KA-2 bei Sothebys für 2,9 Millionen Dollar (2,53 Mio. Franken) den Besitzer gewechselt.
Raumanzüge ersteigert
Der Bieter ersteigerte auch einen historischen «Sokol-KV2»-Raumanzug, den der russische Kosmonaut Alexander Kaleri am 17. August 1996 im Raumschiff Sojus-TM24 beim Flug zur Raumstation MIR trug.
Dafür zahlte der neue Besitzer 50’000 Euro (rund 60’000Franken) . An einen anderen Telefonbieter ging für 55 000 Euro (fast 67’000 Franken) ein Raumanzug des britisch-amerikanischen Astronauten Michael Foale, den dieser auf der Sojus TMA3 (ISS Expedition 8) im Jahr 2003 angehabt hatte.