Wegen des drohenden Ausbruchs des Gletschervulkans Bardarbunga in Island bereiten sich die deutschen Luftfahrtbehörden auf eine mögliche Sperrung des Luftraums vor. Dies berichtet die «Bild»-Zeitung mit Hinweis auf einen Aktionsplan des deutschen Verkehrsministeriums.
«Ein Ausbruch des Vulkans Bardarbunga auf Island und in Folge dessen eine mögliche Kontamination des deutschen Luftraumes mit Vulkanasche kann nicht mehr ausgeschlossen werden», heisst es der Zeitung zufolge in dem Aktionsplan.
Danach befindet sich der Deutsche Wetterdienst zur Gefahrenabschätzung bereits jetzt in ständigem Kontakt mit seinen isländischen Kollegen sowie mit Vulkanexperten in London.
Im Falle eines Ausbruchs des Bardarbungas will der Wetterdienst den Angaben zufolge in enger Abstimmung mit der Flugsicherung die Lage analysieren. Zur Messung des Aschegehalts stehe ein spezielles Messflugzeug bereit.
Ausserdem sei ein Netz an Infrarot-Laser-Messgeräten aufgebaut worden, mit dem die Aschekonzentration bis zu einer Höhe von zwölf Kilometern in der Luft erfasst werden könne.
Der Bardarbunga ist der grösste Vulkan Islands, er liegt unter dem Gletscher Vatnajökull im Südosten des Landes. Erst am Dienstag war er wieder von einem heftigen Erdbeben erschüttert worden.
Experten registrierten einen Erdstoss der Stärke 5,7, wie der isländische Wetterdienst mitteilte. Es war die stärkste Erschütterung, seit der Vulkan vor knapp zwei Wochen wieder aktiv geworden war, und das heftigste Erdbeben in dem Gebiet seit 1996.
Wissenschaftler befürchten, dass ein grösserer Ausbruch des Vulkans erhebliche Schäden anrichten und durch Aschewolken den Flugverkehr in Nordeuropa und über dem Nordatlantik behindern könnte.
Im April 2010 hatte die Eruption des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull einen Monat lang den Flugverkehr in Europa lahmgelegt. Mehr als 100.000 Flüge wurden gestrichen, mehr als acht Millionen Reisende sassen zum Teil tagelang auf Flughäfen fest.