Der wegen Terrorvorwürfen angeklagte Schwiegersohn des getöteten Al-Kaida-Chefs Osama bin Laden hat vor einem US-Gericht in New York auf nicht schuldig plädiert. Sulaiman Abu Ghaith erschien am Freitag zur Verlesung der Anklageschrift erstmals vor dem Gericht.
Das Gericht ordnete an, dass Abu Ghaith weiter in Haft bleiben müsse. Bei der nächsten Anhörung am 8. April soll ein Datum für den Prozessbeginn verkündet werden.
Die US-Justiz klagte Abu Ghaith wegen der Verschwörung zum Mord an US-Bürgern an. Der aus Kuwait stammende Bin-Laden-Schwiegersohn soll eine wichtige Rolle in der Propagandaabteilung des Terrornetzwerks Al-Kaida gespielt haben.
Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 auf das World Trade Center in New York und das Pentagon in Washington trat Abu Ghaith der Anklageschrift zufolge in mehreren Videobotschaften an der Seite von Bin Laden und dem heutigen Al-Kaida-Chef Aiman al-Sawahiri auf und rief zu Angriffen gegen die USA auf.
Festnahme in Ankara
Nach dem Einmarsch von US-Truppen in Afghanistan habe sich Abu Ghaith 2002 in den Iran abgesetzt. Nach einer illegalen Einreise aus dem Iran in die Türkei war er im Februar in einem Hotel in Ankara festgenommen worden.
Presseberichten zufolge hatten die türkischen Behörden einen Tipp von der CIA erhalten. Nach seiner Ausweisung aus der Türkei sollen Agenten der CIA dann in Jordanien zugegriffen und Abu Ghaith in die USA gebracht haben.
Angst vor Anschlägen
Das Auslieferungsersuchen der USA stellte die türkische Regierung aber vor ein Dilemma: Ankara habe befürchtet, durch eine Überstellung des Bin-Laden-Schwiegersohns Anschläge von Al-Kaida in der Türkei zu provozieren, berichteten türkische Medien.
Nach Informationen der Zeitung „Hürriyet“ brachten türkische Agenten Abu Ghaith am vergangenen Freitag schliesslich nach Jordanien, von wo aus er nach Kuwait weiterreisen sollte. In Jordanien habe dann aber die CIA zugeschlagen.