Der Internationale Währungsfonds (IWF) sieht die Wirtschaft in der Eurozone vorsichtig auf dem Weg der Besserung. Während sich die Lage in Peripherieländern wie Spanien und Griechenland langsam stabilisiere, beginne im Kern des Währungsraums eine Erholung.
Die Rezession trifft die Eurozone in diesem Jahr demnach etwas weniger hart als beim letzten Ausblick im Juli angenommen, schrieb der IWF in seiner am Dienstag veröffentlichten Wachstumsprognose.
Für 2013 erwartet der IWF nun einen Rückgang der Wirtschaftsleistung in den 17 Euroländern um 0,4 Prozent, das sind 0,1 Prozentpunkte weniger als im Juli. Im kommenden Jahr soll die Wirtschaft in der Eurozone der Prognose zufolge wieder wachsen, allerdings nur um magere 1,0 Prozent.
Die Arbeitslosigkeit in der Region sei weiter sehr hoch, die Binnennachfrage bleibe dürftig. Zugleich schwächeln die Exporte wegen der abgekühlten Wirtschaftslage in den Schwellenländern. Der IWF mahnte auch weiteren Reformbedarf beim europäischen Bankensystem an.
Für Deutschland hob der Währungsfonds die Wachstumsprognose für 2013 um 0,2 Prozentpunkte auf 0,5 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) an. Nächstes Jahr soll das BIP der Bundesrepublik demnach um 1,4 Prozent zulegen. In Frankreich wächst die Wirtschaft in diesem Jahr laut der neuen Prognose leicht um 0,2 Prozent, für 2014 sieht der IWF ein Plus von 1,0 Prozent.
Spanien (minus 1,3 Prozent) und Italien (minus 1,8 Prozent) verharren dieses Jahr dagegen in der Rezession, im kommenden Jahr steht aber eine Rückkehr zu schwachem Wachstum an. Auch in Griechenland soll die Wirtschaftsleistung nach einem Rückgang um 4,2 Prozent in diesem Jahr der IWF-Prognose zufolge 2014 leicht um 0,6 Prozent zulegen.
Für die Schweiz erwartet der IWF im nächsten Jahr noch ein Wachstum von 1,7 Prozent, 0,1 Prozent weniger als noch im Juli. Für das Jahr 2014 wird ein Wachstum von 1,8 Prozent erwartet.
Die Aussichten für die Weltwirtschaft trüben sich unterdessen ein. Der Währungsfonds senkte seine Wachstumsprognose für dieses Jahr auf 2,9 Prozent, das sind 0,3 Prozentpunkte weniger als im Juli-Ausblick.
Auch kommendes Jahr dürfte das globale Wirtschaftswachstum mit 3,6 Prozent etwas schwächer ausfallen als bisher angenommen. Grund sei die Abkühlung der Konjunktur in China und anderen Schwellenländern. Ausserdem lasten der Haushaltsstreit in den USA und die Unsicherheit über eine Abkehr der US-Notenbank Federal Reserve von ihrer ultralockeren Geldpolitik auf dem weltweiten Wirtschaftswachstum.