Das Birs-Kraftwerk Obermatt in Zwingen muss für eine neue Konzession saniert werden. Die bisherige Konzession der Elektra Baselland (EBL) läuft im Februar 2016 ab. Ungenügend ist die Fischgängigkeit der bestehenden Anlage, wie die Regierung am Dienstag mitteilte.
Sanierungsbedarf bestehe punkto Fischaufstieg, Fischabstieg und Fischschutz. Die Regierung hat deshalb nun eine Sanierungsverfügung zu Wiederherstellung der Fischgängigkeit des Kleinwasserkraftwerks (KWKW) Obermatt verabschiedet.
Der bestehende Borstenfischpass funktioniert aufwärts zwar. Lachstauglich ist das KWKW aber noch nicht. Zudem fehlt eine Fischabstiegshilfe, und beim Rechen vor der Turbine stehen die Stäbe des Rechens zu weit auseinander. Auch ist kein Tosbecken vorhanden.
Wie die EBL die Anlage konkret à jour bringt, ist laut einem Sprecher des Amtes für Umwelt und Energie heute noch offen. Nach einer Variantenstudie werde sie in Absprache mit den Behörden einen Vorschlag vorlegen. Stimmt der Bund zu, folge die Baubewilligung.
Fisch-Sanierung zulasten Swissgrid
Das KWKW Obermatt, das früher zur Papierfabrik Zwingen gehörte, ist ein Ausleitungskraftwerk in einem Industriekanal. 2006 technisch saniert, produziert es mit 360 kW Leistung rund zwei Millionen kWh Strom im Jahr. Der eigentliche Birs-Flusslauf daneben ist eine 1,2 km lange Restwasserstrecke.
Gemäss kantonalen Planungsunterlagen von Mitte 2014 sind die Sanierungskosten für das KWKW Obermatt noch schwer abschätzbar. Sie dürften in der Grössenordnung von 1 bis 2,5 Mio. Franken liegen. Die Konzessionärin hat Anspruch auf volle Entschädigung von der Netzgesellschaft Swissgrid, wenn die nun verfügten Vorgaben erreicht werden.
Abklärungen für einen neue Konzession laufen bereits seit 2012. Im Hinblick auf das Programm Lachs 2020 soll die Birs im ganzen Kantonsgebiet für diesen Langdistanz-Wanderfisch passierbar gemacht werden. Bei der EBL waren am Dienstagnachmittag keine weiteren Informationen erhältlich.