Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) braucht mehr Platz. Deshalb will sie ihren Hauptsitz in Basel ausbauen.
Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) will ihren Hauptsitz beim Bahnhof SBB in Basel ausbauen. Immer mehr Aufgaben erforderten auch mehr Platz, hiess es vor den Medien. Ein Bebauungsplan für das BIZ-Turm-Areal soll Planungssicherheit bringen.
Der 70 Meter hohe BIZ-Turm ist das markanteste Gebäude am Basler Centralbahnplatz. 1977 fertiggestellt, ist er heute zu eng geworden, wie BIZ-Generalsekretär Peter Dittus ausführte. Für ihre insgesamt 659 Angestellten sowie für 300 Sitzungen mit 9000 Teilnehmenden jährlich hat die BIZ nach und nach weitere Gebäude in Basel gekauft.
Auch nach 84 Jahren will die BIZ ihren Sitz in Basel behalten, nicht zuletzt wegen der guten Verkehrslage und Sicherheitssituation. Mit einem Bebauungsplan für den gesamten Block um den Turm will sie nun ihren Platzbedarf für die nächsten 20 Jahre sichern. Der Plan wird am Samstag publiziert; gebaut werden soll frühestens ab 2022.
BIZ-Turm bleibt unangetastet
Die rund 30’000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche aller heutigen Gebäude samt Turm sollen auf 68’000 Quadratmeter anwachsen können. Dabei soll das fünfstöckige Zonen-Limit beibehalten, aber Freiflächen zwischen den Kuben aufgefüllt werden. Den Turm aufzustocken wurde laut Dittus geprüft, aber aus Kosten- und ästhetischen Gründen verworfen.
Ein Neubau soll auch sicherere Sitzungsräume bringen; heute haben alle Sitzungsräume zum Beispiel einsehbare Fenster nach aussen. Andernorts gebe es auch grosse Freiflächen als Sicherheitspuffer rund um Zentralbanken-Gebäude, sagte Dittus zum Vergleich, doch hier sei das nicht machbar und derzeit für die BIZ auch nicht nötig.
Der Standort beim Hauptbahnhof sei eine «prominente und wichtige Gegend für Basel», weshalb ein internationaler Architekturwettbewerb für ansprechende Gestaltung und gute Einbettung des BIZ-Projektes sorgen solle, versprach Dittus. Er stelle sich eine terrassenartige Überbauung vor. Langfristig sei noch ein zusätzlicher Kubus denkbar.
Nachbar-Turm wird höher
Die BIZ hatte bereits Ende der 90er-Jahre Neubaupläne gewälzt und ein Projekt des japanischen Architekten Toyo Ito mit zwei Türmen auf dem Tisch. Dieses wurde begraben als sie stattdessen 1998 der frisch fusionierten UBS deren erst 1995 eingeweihten Bau von Mario Botta am Aeschenplatz abkaufte – dessen erstes Gebäude in der Deutschschweiz.
Auf der anderen Strassenseite des BIZ-Turmes entsteht übrigens demnächst ein noch höherer Turm: Die Baloise erneuert mehrere Bauten und ersetzt dabei auch das Hotel Hilton durch ein 87 Meter hohes Gebäude, das wiederum ein Hotel beherbergen soll.