Der Baselbieter Landrat verlangt von der Regierung eine Prüfung von Alternativen zur Trinkwassergewinnung ausserhalb des Hardwald-Gebietes. Er hat am Donnerstag ein Postulat stehen gelassen und dazu Aufträge an die Regierung verabschiedet.
Die Hardwasser AG als Haupt-Wasserproduzentin stelle für die stadtnahen Gemeinden des Baselbiets mit ihrem hohen Bevölkerungsaufkommen ein Klumpenrisiko dar, begründete die Umweltschutz- und Energiekommission ihren Antrag zum Postulat aus FDP-Kreisen. Es solle daher nach einer langfristigen Alternative gesucht werden.
Der Auftrag verlangt, dass auch mögliche Gewinnungsgebiete ausserhalb des Kantons Basel-Landschaft sowie im grenznahen Ausland zu prüfen sind. Im Weiteren sollen als Auftrag wie bisher die historisch gewachsenen und oftmals kleinräumigen kommunalen Trinkwasserstrukturen systematisch überprüft werden. Der Landrat liess das Postulat mit 62 zu 5 Stimmen stehen.
Die Regierung hatte in der Antwort auf das Postulat ausgeführt, dass mit dem Projekt «Wasserversorgung BL 2021», das auf der 2012 verabschiedeten regierungsrätlichen Wasserstrategie basiert, ein konsequenter Ausbau der Verbindungsleitungen angestrebt wird. Damit sollen sich die urbanen Regionen in Notsituationen gegenseitig Wasser liefern können.
Wasserknappheit bei Havarie
So wurde für eine Transitleitung im Birstal mit Möglichkeit zur Rückeinspeisung in die stadtnahen Gemeinden im Februar die Baubewilligung erteilt. Sollte die Aufbereitung von Rheinwasser aufgrund einer Havarie indes ausfallen, können gemäss Regierung im Bezirk Arlesheim auch mit den vorgesehenen Massnahmen nur 50 bis 80 Prozent des mittleren Trinkwasserbedarfs gedeckt werden.
Die Hardwasser AG pumpt Rheinwasser in den Hardwald-Boden und pumpt es unterhalb als vorgefiltertes Trinkwasser wieder hoch. Jährlich macht sie so aus rund 30 Millionen Kubikmetern Rheinwasser 15 Millionen m3 Trinkwasser, wovon ein Drittel durch Baselbieter Hahnen fliesst.