Ex-FIFA-Präsident Sepp Blatter ist bereit, sein Schweigen vor den Ermittlern des Skandals um die Vergabe der WM 2006 in Deutschland zu brechen.
«Ich habe mich nicht geäussert, denn ich war ja der Präsident. Jetzt kann ich sagen, was ich weiss», sagte Sepp Blatter. Die Version von Franz Beckenbauer über einen Vorschuss der deutschen WM-Organisatoren an die Fifa als Sicherheit für spätere Millionenzuwendungen für die WM 2006 bezeichnete er als unsinnig. «So lange ich in der Fifa war, hat es so etwas nicht gegeben. Das halte ich für unglaubwürdig und falsch. Das ist abstrus.»
Warum im Jahr 2002 insgesamt 10 Millionen Franken von Beckenbauer und dem französischen Unternehmer Robert Louis-Dreyfus letztlich auf dem Konto einer Firma des damaligen Fifa-Vizepräsidenten Mohamed bin Hammam in Katar landeten, kann sich Blatter nach eigener Aussage nicht erklären. «Sicher sieht das komisch aus. Aber das ist ein deutsches Problem», sagte der Walliser.
Der Deutsche Fussball-Bund hatte durch die Ermittlungen der von ihm beauftragten Kanzlei Freshfield lediglich den Zahlungsfluss der Millionen in Richtung Katar, nicht aber den Verwendungszweck aufklären können. Blatter hatte zu den mehrmonatigen Untersuchungen keinen Beitrag geleistet.