Joseph Blatter trägt nach eigener Ansicht die weisse Weste im dunklen Gebaren vieler Fifa-Exponenten. In einem Interview streicht Blatter heraus, er wolle sein Amt bis zur Neuwahl im Februar behalten.
Der von allen Seiten angeschossene und durch die Untersuchungen der Bundesanwaltschaft sowie indirekt der amerikanischen Justiz belastete Joseph Blatter sieht sich weiter als Opfer und in keinem Fall als Täter.
In einem Interview, das er offenbar exklusiv der deutschen Illustrierten «Bunte» gab, verwies der 79-jährige Walliser auf den Unterschied zwischen einer Anklage und einer Untersuchung. «Es ist nur eine Untersuchung. Ich stelle mich dem Verfahren und kooperiere mit den Behörden.» So sieht er sich als Gewährsperson und Zeugen – und nicht als Angeklagten.
Blatter macht keinen Hehl daraus, wie sehr ihn die aus seiner Sicht unberechtigten Vorverurteilungen in der Öffentlichkeit belasten. Berechtigte Fragen tauchen besonders im Zusammenhang mit der dubiosen Zahlung von zwei Millionen Franken an Michel Platini aus dem Jahr 2011 auf. «Man verurteilt mich, ohne Beweise für irgendein Fehlverhalten», sagte Blatter. «Eigentlich ist das ungeheuerlich.» Er halte die Angriffe von aussen nur aus, weil er nach wie vor «das Beste für die Fifa» wolle. «Ich werde bis zum 26. Februar kämpfen. Für mich. Für die Fifa. Ich bin überzeugt, dass das Böse ans Licht kommen und das Gute gewinnen wird.»
Daneben gibt sich Joseph Blatter locker und entspannt. «Mir geht es gut. Ich überstehe das. Die Fifa funktioniert immer noch gut, und der gewählte Präsident bleibt im Amt. Ich versichere, dass ich am 26. Februar aufhören werde. Dann ist definitiv Schluss. Aber keinen Tag früher. Bis dahin werden wir einen richtig guten Kandidaten gefunden haben, der ein toller neuer Präsident sein wird.»