Sepp Blatter kündigt in seiner Schlussansprache beim Kongress in São Paulo wie erwartet seine erneute Kandidatur als FIFA-Präsident im kommenden Jahr an.
Es ist der Abend des Sepp Blatter gewesen in São Paulo: Die Delegierten des 64. FIFA-Kongresses lehnten eine Amtszeitbeschränkung für Spitzenfunktionäre im Weltverband aus. Auch ein Alterslimite hatte keine Chance, aber angesichts des Alter im Exekutivkomitee ist das wenig erstaunlich.
Dennoch ist es ein Sieg für den 78-jährigen Walliser gewesen, hatte er sich doch gegen eine Beschränkung ausgesprochen. Den Wind nutze Blatter zugleich und kündigte in seiner Schlussansprache beim Kongress – wie erwartet – seine erneute Kandidatur als FIFA-Präsident im kommenden Jahr an.
«Meine Mission ist nicht beendet, das sage ich Ihnen», rief Blatter den Delegierten zu und erntete Applaus aus dem Auditorium. «Ich bin bereit, Sie nach vorne zu bringen. Wir werden eine neue FIFA errichten», sagte der 78-Jährige.
«Meine Mission ist nicht beendet, das sage ich Ihnen!»
Blatter führt den skandalumwitterten Weltverband seit 1998. Wird er beim Kongress am 29. Mai 2015 als FIFA-Chef bestätigt, würde er seine fünfte Amtszeit antreten.
Die FIFA steht damit vor konfliktreichen Zeiten, denn die Vertreter aus Europa hatten den Schweizer am Vortag zum Abschied aufgefordert. UEFA-Präsident Michel Platini will im September erklären, ob er kandidieren wird.
Aus den anderen fünf Konföderationen erhielt Blatter Unterstützung für seine Pläne. Die Stimmen dieser Verbände würden ihm für einen Wahlsieg reichen.
Der Schweizer lässt sich bei der Kandidatur auch nicht von Kritik und Korruptionsvorwürfen zurückbinden.
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